Archiv der Kategorie: Programm

Programm „From Different Worlds – Interdisziplinäre Kombination und Adaption von Theorien in den Altertumswissenschaften“

Gemeinsamer Workshop des Instituts für Altertumswissenschaften, des Profilbereichs „40,000 Years of Human Challenges“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Workshop-Reihe der AG TidA „Theory in Practice“

Ort: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Fakultätssaal im 7. Stock der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Johann-Joachim-Becher-Weg 21 (Campusgelände), 55128 Mainz
Datum: 31.01.–01.02.2025
Organisation:
Dr. Monika Zöller-Engelhardt (IAW | Ägyptologie, JGU Mainz)
Dr. Sarah Scoppie (LAD Regierungspräsidium Stuttgart)
Dr. Stefan Schreiber (Theoretische Archäologie, LEIZA, Mainz)
Tina Beck, M.A. (Ägyptologie, FU Berlin)

Der Workshop ist an ein Barcamp-Format angelehnt: Am ersten Workshop-Tag führt eine Keynote-Lecture in die Thematik ein, danach werden in 20-minütigen Vorträgen Herangehensweisen, bestpractice-Beispiele sowie Herausforderungen in der theoriegeleiteten Forschung präsentiert und mit dem Plenum diskutiert. Am zweiten Workshop-Tag bestimmen die Teilnehmerinnen selbst, zu welchen Aspekten vertiefender Input und Austausch gewünscht wird – in Kleingruppen werden dann konkrete Ansätze diskutiert, weiterentwickelt und „erprobt“. Am Nachmittag des zweiten Tages führen die Teilnehmerinnen ihre Ergebnisse wieder zusammen.
Wir laden alle Interessierten hierzu herzlich ein und insbesondere den zweiten Workshop-Tag aktiv mitzugestalten.

Die Teilnahme-Anmeldung ist bis 26.01.2025 per Email möglich: differentworlds@uni-mainz.de


PROGRAMM

Freitag, 31.01.2025

09:00 • Ankommen und Kaffee
09:30 • Begrüßung & Einleitung
09:45 • Keynote • Kerstin P. Hofmann (Frankfurt a.M.) • Kreatives ÜberSetzen? Zur (Weiter-)Entwicklung von Theorien und Konzepten aus Sicht einer prähistorischen Archäologin
10:30 • Raphael Berger (Basel) • Soziale Welten: Verflechten von Netzwerk-Theorien à la Posthumanismus
11:00 • Kaffeepause 
11:30 Mirja Biehl (Marburg)Grenzen und Potential der Anwendung von Theorien der Cognitive Science of Religion auf die Griechische Religion
12:00 Matthieu Götz (Berlin) Vernetzte Bilder
12:30Susanne Deicher (Wismar) Auerbachs Keller. Über die unerwartete Aktualität eines literaturwissenschaftlichen Ansatzes der 1930er Jahre für die Ägyptologie
13:00 • Mittagspause
14:30 Sabine Neumann (Marburg) Das Konzept des Social Imaginary und seine Adaption für die Untersuchung von antiker Religion
15:00 Johannes Bach (Würzburg) Geschichts- und Historiographietheorien als Chance für die Assyriologie
15:30 • Kaffeepause
16:00 Shumon T. Hussain (Köln) (Kybernetische) Makro-Archäologie der Technosphäre(n)
16:30 Stefan Schreiber (Mainz) Parasitäre Theorien oder interdisziplinäre Solidarität? Zu Mikropolitiken „archäologischer“ Theoriearbeit im Rahmen einer Eigenbeobachtung
17:00 Abschluss und Organisation der Barcamps

Samstag, 01.02.2025

09:30Ankommen und Kaffee
10:00Begrüßung, Einleitung und Organisation der Barcamps
10:20Spotlight 1: Monika Zöller-Engelhardt (Mainz)
10:30Barcamp-Runde 1
12:00Mittagspause
13:30Spotlight 2: Tina Beck (Berlin)
13:40Barcamp-Runde 2
15:10Vorstellung der Ergebnisse der Barcamp-Runden
15:45Abschlussdiskussion


ABSTRACTS

Kreatives ÜberSetzen? Zur (Weiter-)Entwicklung von Theorien und Konzepten aus Sicht einer prähistorischen Archäologin

Kerstin P. Hofmann, Römisch-Germanische Kommission Frankfurt a. M.

Aus Perspektive einer in verschiedenen Verbundforschungsprojekten arbeitenden prähistorischen Archäologin soll in diesem Beitrag der Umgang mit Theorien und Konzepten und ihre (Weiter-)Entwicklung thematisiert werden. Hierfür wird zunächst diskutiert, inwiefern wir es in den Altertumswissenschaften mit zahlreichen „different worlds“ nicht nur in Bezug auf Disziplinen zu tun haben; wobei die Fragen, was eigentlich fremd, anders und eigen bedeutet und vergleichbar ist, eine wichtige Rolle spielen. Danach soll der Blick auf Theorien und ihre Mobilität gelenkt werden: Was wird hierunter alles verstanden und was zeichnet diese aus? Anschließend werden verschiedene Arten des Transfers und der Transformation von Theorien sowie mögliche Ansätze, Vorgehensweisen und Hilfsmittel vorgestellt. Hierbei stellt sich auch immer wieder die Frage, wieviel Kreativität und Innovation, wieviel Reflexion, Prüfung und Rückbindung bzw. Einbettung gewünscht ist bzw. als notwendig betrachtet wird. Sich zwischen Universalität und Diversität bewegend wird dabei für ein wissensgeschichtlich fundiertes und dialogisches ÜberSetzen von Theorien und Konzepten plädiert.


Soziale Welten: Verflechten von Netzwerk-Theorien à la Posthumanismus 

Raphael Berger, Universität Basel

In den vergangenen Jahrzehnten sind in verschiedenen Disziplinen Netzwerkideen entwickelt und auf unterschiedliche Weisen angewandt worden. Einige dieser Ideen sind explizit posthumanistisch, dezentrieren den Menschen und können dadurch den Fokus auf Dinge, die Quellen der prähistorischen Archäologie, verschieben. Im Rahmen meiner Dissertation werde ich Ideen der Akteur*innen-Netzwerk-Theorie1 mit sog. Sozialen Netzwerkanalysen verflechten und dadurch eine konkrete Methodik entwickeln, um Soziale Welten in der unteren Thunerseeregion und über die Alpen hinweg zu untersuchen. So sollen Fragen nach sozialer Zugehörigkeit, Formen sozialer Ungleichheit und Differenzierung in der Siedlungs- und Bestattungsweise aus einer posthumanistischen Perspektive diskutiert und zentrale Begriffe für die prähistorische Archäologie neu konzeptualisiert werden. 

Das vom SNF geförderte Projekt startet im Oktober 2024 und im Rahmen des Workshops sollen erste konzeptuelle Entwürfe zur Diskussion gestellt werden.

  1. Der Begriff des Akteur*innen-Netzwerks wurde explizit für die Benennung archäologischer Akteur*innen entwickelt (Publikation in Vorbereitung) ↩︎

Grenzen und Potential der Anwendung von Theorien der Cognitive Science of Religion auf die Griechische Religion

Mirja Biehl, Philipps-Universität Marburg

In meinem Vortrag will ich kritisch hinterfragen, inwieweit bestimmte Theorien aus der Cognitive Science of Religion (CSR) auf die Forschung zu griechischer Religion, spezifischer auch zum Verhältnis von Natur und Kult in der griechischen Religion als Teil meiner Dissertation in der Klassischen Archäologie angewendet werden können. Dabei soll untersucht werden ob Theorien wie Minimally counterintuitive concepts (MCI) und Hyperactive agency detection (HAD) überhaupt auf antike bzw. griechische Religion (Heiligtümer, Kulte und Gottheiten) übertragen werden können, ob sie einen Beitrag zum Verständnis antiker Religion und der Erklärung überlieferter Phänomene liefern und auch ob es nötig bzw. möglich ist Veränderungen, Erweiterungen oder Einschränkungen der Modelle und Theorien spezifisch für antike bzw. griechische Religion vorzunehmen.


Vernetzte Bilder

Matthieu Götz, Freie Universität Berlin

Anhand des Entwurfs für eine Methode zur Rekonstruktion teilweise zerstörter Malereien in einem kürzlich freigelegten Mastabagrab in Dahschur/Ägypten soll gezeigt werden, dass sich strukturalistische Methoden für die Archäologie produktiv nutzen lassen. Anders als bei der von Claude Lévi-Strauss für die Sozialanthropologie entwickelten Strukturalen Anthropologie – die in den 1970er und 1990er Jahren versuchsweise auf archäologische Untersuchungen übertragen wurde – werden im hier vorgestellten Ansatz auch ontologische Analysen und spezifische (kulturelle) Verflechtungen berücksichtigt. Über die so erfolgte Einordnung der noch erhaltenen Malereien der Mastaba soll versucht werden, Aussagen über die nicht mehr vorhandenen Teile der Dekoration zu treffen.


Auerbachs Keller. Über die unerwartete Aktualität eines literaturwissenschaftlichen Ansatzes der 1930er Jahre für die Ägyptologie 

Susanne Deicher, Hochschule Wismar

Philippe Descolas Buch Les Formes du Visible. Une anthropologie de la figuration (2021) liegt Erich Auerbachs Aufsatz Figura (1938) titelgebend zugrunde. Unter „Figuration“ ist demnach nicht etwa das Gegenteil von abstrakter Kunst zu verstehen, sondern vielmehr eine aus dem antiken Konzept der ‚Gestalt‘ (Figura, Typos) entwickelte Kunst der Rhetorik und der „Figuraldeutung“ (Auerbach), aus der im Spätmittelalter ein Konzept des Kunstwerks als quasi-lebendiger, sprachbegabter Gestalt entstand. Die vier verschiedenen Typen einer „Ontologie“, die Descola in Par-delà nature et culture (2005) skizziert hatte, möchte der Autor aus den Kunstwerken der Kulturen der Welt deutend zurückgewinnen, wobei das Prinzip eines virtuellen Eigenlebens der Werke Beachtung findet.

Für die Ägyptologie ist dieser Entwurf einer Weltkunstgeschichte von großem Interesse. Mithilfe der von Descola vorgeschlagenen semiotischen Methodik kann, wie an einem Beispiel gezeigt werden soll, die im Fach lange hilfsweise als „Hieroglyphizität“ (H.W. Müller, Assmann, u.a.) etikettierte Sprachnähe vieler Kunstwerke präzise gefaßt und im Sinne einer Bildrhetorik gedeutet werden. 


Das Konzept des Social Imaginary und seine Adaption für die Untersuchung von antiker Religion 

Sabine Neumann, Marburger Centrum Antike Welt, Philipps-Universität Marburg

Wie lassen sich für eine multikulturell vorgestellte Antike Veränderungen in religiösen Praktiken und Vorstellungen in den sich wandelnden sozialen und historischen Gegebenheiten untersuchen? Wie verändern religiöse Akteur:innen durch ihr Handeln und speziell durch Institutionalisierungen ihre Gesellschaft(en)? Wie ‚konstruieren‘ wir, als heutige Forschende, antike Religion und produzieren dabei Prozesse der Orientalisierung im griechischen Kontext? 

In meinem Vortrag möchte ich das von dem Philosophen Cornelius Castoriadis geprägte Konzept des Social Imaginary vorstellen, um die fluide Natur antiker Religion zu beschreiben, indem über unidirektional gedachte Machtprozesse hinausgewiesen wird und stattdessen die kreativen Aspekte in interkulturellen Verflechtungen zwischen verschiedenen Kulturen und Gesellschaften erfasst werden. Das Imaginäre wird dabei als ein unabhängiger und konstitutiver Teil der sozialen Wirklichkeit vorgestellt und im Sinne Castoriadis’ als Hervorbringung von Sozialem verstanden. 


Geschichts- und Historiographietheorien als Chance für die Assyriologie

Johannes Bach, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

In den mesopotamischen Altertumswissenschaften haben sich, nach dem Auslaufen der letzten größeren fachinternen Diskussion des Themas vor ca. 20 Jahren, theoretische Zugänge zu Geschichte und Geschichtsschreibung bisher nicht fest etablieren können. Bei der Betrachtung assyriologischer „Definitionen“ etwa von Geschichtsschreibung fällt auf, dass viele Forscher*Innen sich oft auf nur ein oder ein paar definierende Merkmal konzentrieren, und das anstehende Material entsprechend filtern. Ohne einen theoretisch-methodologischen Unterbau, zudem auch die selbstkritische Analyse des eigenen „Geschichtenschreibens“ gehören muss, bleiben solche subjektiv bis manchmal naiven Ansätze wenig ergiebig. Gleichfalls finden sich immer noch rekonstruktionistische Geschichtsansätze, ebenso wie ein nur geringes Bewusstsein für die Tropologie der darstellenden Sprache oder die problematische Projektion des modernzeitlichen „Kollektivsingulars“ Geschichte auf alteritäre antike Kulturen. Ich möchte eine Reihe von Theorieansätzen vorstellen, mit denen die Verhältnisse in der Assyriologie vielleicht nicht sofort grundlegend reformiert, aber hoffentlich kontinuierlich hin zu einer größeren Bewusstheit der Problematiken verändert werden können. 


(Kybernetische) Makro-Archäologie der Technosphäre(n)

Shumon T. Hussain, MESH – Multidisciplinary Environmental Studies in the Humanities & Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität zu Köln

Im Brennglas gegenwärtiger Anthropozän-Diagnosen geht in den letzten Jahren unter dem Stichwort „Technosphäre“ ein Gespenst umher. Dieses Gespenst, auch wenn es die archäologische Forschung bisher kaum tangiert hat, droht eingeübte Gewissheiten und Vorgehensweisen zur Erforschung von Langzeitentwicklungen technisch-materieller Welten und deren Relevanz – angeblich eine Kernkompetenz archäologischer Fächer – bis aufs Mark zu erschüttern, ja teilweise sogar ad absurdum zu führen. Das hat zwei wesentliche Gründe: zum einen wirft der „tiefenzeitlich-geologische“ Zuschnitt von Technosphären die Frage nach Scale, Scope und Stratigraphie radikal neu auf und fordert eine ernstgenommene „makroarchäologische“ Perspektivierung ein; zum anderen insinuiert das Konzept eine gewisse, wenn auch historisch-situierte „Fremdaktivität“ technisch-materieller Totalitäten und wirft so das Problem von Komplexität, Pfadabhängigkeit und Selbstorganisation neu auf. Für die Archäologie birgt diese Perspektivenverschiebung erhebliches transformatives Potenzial, verspricht aber gleichzeitig einen zentralen und genuin archäologischen Beitrag zu einem wesentlichen Thema unserer Zeit.


Parasitäre Theorien oder interdisziplinäre Solidarität? Zu Mikropolitiken „archäologischer“ Theoriearbeit im Rahmen einer Eigenbeobachtung

Stefan Schreiber, LEIZA Mainz

Meist treffen in Vorbereitung und Durchführung archäologischer Theoriearbeit Haltungen des disziplinär Defizitären (in der Archäologie könne nicht bewiesen, niemand befragt werden) auf Haltungen des eigenen Defizitären („Muss ich jetzt alle theoretischen Aspekte anderer Disziplinen kennen, wie soll ich das auch noch leisten?“). Um dieser Haltung zur Perfektion und Vollständigkeit entgegenzuwirken, möchte ich Theoriearbeit nicht als einen geplanten Entwurf einer konsistenten Theoriearchitektur beschreiben, sondern den Blick auf vielfältige Mikropolitiken ko-konstitutiver und kollaborativer Theoriearbeit lenken. Solchen Mikropolitiken folgen nicht immer logisch-rationalen Intentionen und Gründen sowie disziplinären Erfordernissen, sondern sind durchzogen von einem Feld wechselseitiger Entscheidungen, Stimmungen, Poetiken und Affekte unterschiedlicher Ko-Akteur*innen. Sie spannen ein Feld auf, das ich einerseits mit Michel Serres’ Figur des Parasitären, andererseits mit einer Haltung interdisziplinärer Solidarität umreißen möchte.

Tagung „Archäologische Schulsammlungen: gestern, heute und morgen“

Tagung der AG Wissenschaftsgeschichte der TidA gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Archäologie am 15.–16. November 2024 in Mainz

Mit dem wachsenden Interesse und der zunehmenden Professionalisierung der Archäologie Ende des 19. Jhs. und zu Beginn des 20. Jhs. (Klassische, Provinzialrömische, Prähistorische Archäologie) entstanden in Deutschland erste archäologische Schulsammlungen. In der Nachkriegszeit gerieten sie, im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Schulsammlungen, zunehmend in Vergessenheit.

Trotz ihrer Bedeutung für die unterschiedlichen pädagogischen Konzepte im schulischen Umfeld sind in der Regel nur allgemeine Informationen über Schulsammlungen bekannt. Es fehlen vor allem detaillierte Aussagen zur Entstehung der Schulsammlungen bspw. wie, wann und von wem sie angelegt wurden und welchen Sammlungsschwerpunkten sie folgten. Welchen Themen und Inhalten widmeten sich die zahlreichen Schulausstellungen und welche Rolle nahmen die Schulsammlungen ein? Des Weiteren ergeben sich in diesem Zusammenhang Fragen nach dem Herstellungsort und der Herstellungsweise von Nachbildungen bzw. Modellen sowie deren Nutzung im Unterricht. Ebenso unklar ist auch, ob und wo sich die zahlreichen Sammlungen erhalten haben und welchen (Sammlungs-)Wert sie heute noch besitzen. Diesen und weiteren damit einhergehenden Themen widmet sich die Tagung.

TAGUNGSORT
Leibniz-Zentrum für Archäologie, Vortragssaal, Ludwig-Lindenschmit-Forum 1, D–55116 Mainz

ORGANISATION
Judith Schachtmann M. A. (LDA, Berlin)
Dr. Annette Frey (LEIZA, Mainz)
Dr. Jörg Drauschke (LEIZA, Mainz)
Reena Perschke M. A. (Berlin)

PROGRAMM

Freitag 15.11.
9:30 – 9:40 Uhr
Begrüßung: Organisationsteam

9:40 – 10:00 Uhr
Judith Schachtmann/Reena Perschke (Berlin): Archäologische Schulsammlungen – eine kurze Einführung

Moderation: Jörg Drauschke

10:00 – 10:30 Uhr
Miriam Sénécheau (Freiburg): Vom Original zum virtuellen Raum: Die „Replikensammlung Geschichte und Archäologische Sammlung Punin“ der Pädagogischen Hochschule Freiburg

10:30 – 11:00 Uhr
Matthias Baumann (Freiburg, online): Geschichtsvermittlung mit interaktiven Medien und Virtual Reality

11:00 – 11:30 Uhr – Pause

Schulsammlungen gestern

11:30 – 12:00 Uhr
Markus Walz (Leipzig): Forschende Lehrer, grabende Schüler zwischen Museums- und Schulgeschichte

12:00 – 12:30 Uhr
Tom Gärtig/Thomas Grunewald (Halle): Die „Antiquitäten“ in der Kunst- und Naturaliensammlung der
Franckeschen Stiftungen – eine unbekannte Sammlungsgeschichte

12:30 – 14:00 Uhr – Mittagspause

Moderation: Judith Schachtmann

14:00 – 14:30 Uhr
Reena Perschke (Berlin): Vorgeschichte in den Geschichtsunterricht – historische Grundlagen für Schulsammlungen mit Beispielen aus Schlesien

14:30 – 15:00 Uhr
Heino Neumayer (Berlin): Schulsammlungen in Ostpreußen. Auf der Suche nach der verlorenen Archäologie

15:00 – 15:30 Uhr – Pause

15:30 – 16:00 Uhr
Annette Frey (Mainz): Kopien und Modelle aus dem RGZM in Schul- und anderen Sammlungen

16:00 – 16:30 Uhr
Florian Martin Müller (Innsbruck): Archäologische Sammlungen an geistlichen Schulen in Nord- und Südtirol Archäologie und Unterricht

16:40 – 17:20 Uhr
Thomas Tode (Hamburg): „Deutsche Vorgeschichte im Schulfunk“. Alfred Todes archäologische Hörspiele 1929–1933 (mit Hörbeispielen)


Samstag 16.11.
Schulsammlungen heute und morgen

Moderation: Reena Perschke

09:30 – 10:00 Uhr
Bernd Wagner (Leipzig): Historisches Sachlernen in schulbezogenen Sammlungen

10:00 – 10:30 Uhr
Juliane Lippok (Berlin): Die Dauerausstellung Schulgeschichte:n. Neue Vermittlungsansätze im Kulturhistorischen Museum Magdeburg

10:30 – 10:45 Uhr – Pause

10:45 – 11:15 Uhr
Christopher Staab (Leipzig): Die Historisch-Archäologische Schulsammlung an der Max-Klinger-Schule in Leipzig

11:15 – 12:00 Uhr – Abschlussdiskussion

12:15 Uhr – Führung durch das LEIZA

Verabschiedung

Programm „MATERIELLE PERSPEKTIVEN ZU ALTER & ALTERN IN DER ARCHÄOLOGIE“

Generiert mittels des Sektionstitels durch die KI Craiyon

Programm der Sektion der AG TidA auf der Verbandstagung des WSVA/MOVA/NWVA in Tübingen am 25.9.2023 (download als pdf), organisiert durch Stefan Schreiber, Martin Renger und Tina Beck

Materielle Perspektiven zu Alter & Altern in der Archäologie. Soziale & somatische Beziehungen zwischen Menschen & Dingen


Montag 25.9.2023, Uni Tübingen, Neue Aula, Raum 05

09:30–10:00 • Martin Renger, Tina Beck & Stefan Schreiber • Materielle Perspektiven zu Alter & Altern in der Archäologie. Eine Einführung

10:00–10:20 • Stefan Scheiber • Zusammen-Alt-Werden. Ontologische Überlegungen zu materiellen Biopolitiken des Alterns

10:20–10:30 • Diskussion

10:30–11:00Kaffeepause

11:00–11:20 • Brigitte Röder • Ein Forschungsfeld in Kinderschuhen: ältere Menschen in der Urgeschichte

11:20–11:30 • Diskussion

11:30–11:50 • Eva Stauch • Alt werden im Frühmittelalter

11:50–12:00 • Diskussion

12:00–12:20 • Karina Iwe • Vorstellungen zu Alter & Altern in der bei den skythenzeitlichen Reiternomaden – lässt sich hierzu überhaupt eine zuverlässige Aussage treffen?

12:20–12:30 • Diskussion

12:30–14:00Mittagspause

14:00–14:20 • Philipp Tollkühn • Alter als Thema in der musealen Bildung und Vermittlung

14:20–14:30 • Diskussion

14:30–15:30 • Tina Beck & Martin Renger • Spotlights und Debatten

15:30–16:00 • Kaffeepause

16:00–17:30 • Mitgliederversammlung der AG TidA


Abstracts

Zusammen-Alt-Werden. Ontologische Überlegungen zu materiellen Biopolitiken des Alterns
Stefan Scheiber

Alt werden ist nicht nur ein biologischer Vorgang, sondern durchzieht auch soziale, politische und kulturelle Bereiche des Lebens. In meinem Vortrag möchte ich all diese Bereiche verbinden und sie als Biopolitiken des Alterns verstehen. Zur Untersuchung solcher (antiken) Biopolitiken stelle ich einige ontologische Überlegungen in den Mittelpunkt. In Anlehnung an die Konzepte des ‚Anders-Werdens‘ bei Gilles Deleuze und Rosi Braidotti, sowie des ‚Gemeinsamen Werdens‘ bei Donna Haraway versuche ich, Altwerden als ‚Zusammen-Alt-Werden‘, als einen nichtlinearen Prozess aus multiplen Brüchen, Verflechtungen, Relationierungen und Materialisierungen zu konzeptualisieren. Dieser wird durch die jeweiligen zu historisierenden materiellen Biopolitiken gesteuert, mit denen über das eigene und fremde Leben, dessen Regulierung, Verbesserung, aber auch Kontrolle, Optimierung und Ausbeutung entschieden wird. Dabei umfassen Biopolitiken einerseits Mikropolitiken sozialer Praktiken, die zwischen einer Vielzahl von Akteuren performativ reproduziert werden. Andererseits werden sie auch durch die Makropolitik gesellschaftlicher Praktiken der Subjektivierung reproduziert. Es gilt daher, für eine Konzeption des ‚Zusammen-Alt-Werdens‘ den Blick auf eben jene Biopolitiken zu werfen, da durch sie erst gemeinsame Erfahrungen des erlebten Miteinander des Altwerdens möglich werden.

Ein Forschungsfeld in Kinderschuhen: ältere Menschen in der Urgeschichte
Brigitte Röder

‚Alter‘ und ‚Altern‘ sind keine biologischen Tatsachen, sondern werden stets kulturell gedeutet. Deshalb beginnt prähistorische Altersforschung hier und heute – und zwar mit einer Reflexion der lokalen und historischen Situierung dieser Konzepte und ihrem potentiellen Einfluss auf die archäologische Forschung. Diese Klärung ist umso wichtiger, als die rund 3 Millionen Jahre lange Urgeschichte mündliche Gesellschaften betrifft, die keine schriftlichen Selbstzeugnisse hinterlassen haben. Andernfalls besteht die Gefahr, Wissenslücken mit heutigen Erfahrungen, Altersbildern und -stereotypen zu füllen.

Den unmittelbarsten Zugang zu individuellen und kollektiven Lebensverhältnissen älterer Menschen in der Urgeschichte erlauben sterbliche Überreste, die von der Prähistorischen Anthropologie im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand u.v.a.m. analysiert werden. Aufgrund methodischer Probleme bei der osteologischen Altersschätzung wurden das maximal erreichbare Lebensalter, die mittlere Lebenserwartung und der Anteil älterer Menschen bislang deutlich unterschätzt. Dank verbesserter methodischer Ansätze und neuer paläodemographischer Studien werden diese Fehleinschätzungen nun korrigiert.

Zwar liegen erst wenige Fallstudien vor, doch es zeichnet sich bereits ab, dass auch für die Urgeschichte mit vielfältigen Formen des ‚Älterwerdens‘ und des ‚Altseins‘ zu rechnen ist. Ausserdem verändert Altersforschung den Blick auf prähistorische Gemeinschaften. In der Folge entstehen neue Forschungsfragen – z. B. nach der Bedeutung älterer Menschen in mündlichen Gesellschaften für die Tradierung von kulturellem Wissen, im Hinblick auf ihre Rolle bei der Organisation des Lebensalltags sowie nach Sorgepraktiken und dem Generationenverhältnis. Auch wenn aufgrund der fragmentarischen Quellenlage manche Fragen nicht (restlos) beantwortet werden können, sind sie dennoch produktiv, weil sie ein komplexeres und damit auch realistischeres Bild von urgeschichtlichen Gemeinschaften generieren und zugleich eine Reflexion über ‚Alter(n) hier und heute‘ anregen.

Alt werden im Frühmittelalter
Eva Stauch

Individualität kann sich nur abzeichnen vor dem Hintergrund von Normen – also vor den in einer Gesellschaft üblichen Erwartungen und Verhaltensweisen. Der Vortrag unternimmt den Versuch, sich auf der Basis archäologischer Quellen an die im merowingerzeitlichen Süddeutschland geltenden Normen heranzutasten. Dabei stehen Normen des äußeren Erscheinungsbildes und Rollenerwartungen quellenbedingt im Vordergrund. Die Analyse von 1700 Erwachsenenbestattungen macht deutlich, in welchem Maß äußere Erscheinung und Rollenattribute an Geschlecht und Lebensalter der Bestatteten gebunden sind und eröffnet damit einen Blick auch auf die spezifische Situation alter Menschen. Die Studie offenbart das in der gemeinsamen Analyse archäologischer und anthropologischer Daten liegende Potential für sozial- und mentalitätsgeschichtliche Fragestellungen und eröffnet den Weg in eine archäologische Lebenslaufforschung.

Vorstellungen zu Alter & Altern in der bei den skythenzeitlichen Reiternomaden – lässt sich hierzu überhaupt eine zuverlässige Aussage treffen?
Karina Iwe

Eine Auseinandersetzung mit skythenzeitlichen Reiternomaden im eurasischen Steppengürtel, und insbesondere mit der Pazyryk-Kultur, offenbart eine große materielle Bandbreite. Die organische Erhaltung in den Gräbern Südsibiriens beeindruckt sehr, doch fällt es schwer, trotz dieser bemerkenswerten Nachweise Rückschlüsse zu Konzepten und Vorstellungen von Altern und Alter bei den nomadisch geprägten Verbänden zu ziehen. Hier gilt es zu prüfen, welche Indizien Hinweise geben könnten.

Ein weiterer Aspekt zum Thema Alter & Altern sind Visualisierungen, die in Museen oder auch Publikationen präsentiert werden. Es sind im Bereich der Reiternomaden v.a. kraftstrotzende Darstellungen von Kriegern zu Pferden oder auch Männer der Elite mit ihrer reich bestückten Kleidung. Die Zeichnung des Mannes aus Aržan 2 (Tuva) soll näher vorgestellt werden. Eine mikroskopische Untersuchung seiner Knochen ergab Veränderungen, die typisch für Prostatakrebs sind. Und trotzdem zeigt die Visualisierung den Mann in einer Weise, die keine Rückschlüsse auf das Leiden bzw. die Gebrechlichkeit zulässt. In diesem Abschnitt soll der Frage nachgegangen werden, ob das Altern und damit einhergehende körperliche Einschränkungen Eingang in Visualisierungen finden. Der Beitrag dient der Annäherung an das Thema Alter & Altern.

Alter als Thema in der musealen Bildung und Vermittlung
Philipp Tollkühn

Ein vollbärtiger Mann mit gräulichem langen Haar trägt eine Hirschgeweihmaske auf dem Kopf; ein ebenfalls vollbärtiger, grauhaariger Mann mit tiefen Falten im Gesicht formt eine Frauenstatuette – Museale Rekonstruktionen erzeugen und verfestigen Vorstellungen über die Vergangenheit bei Besucher*innen. Gleichzeitig sind sie auch Ausdruck dessen, wie sich Kurator*innen die Vergangenheit vorstellen. Im Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung der Staatlichen Museen zu Berlin wird ein anderes Konzept verfolgt. Das eigens konzipierten Überthema (Verstärkerthema) mit dem Titel „Was bist Du, Alter?“ im Jahr 2020 bot Besucher*innen Impulse und Fragen zum Thema Alter an, die diese dann mit künstlerischen Methoden eigenkreativ bearbeiten konnten. Es entstanden individuelle Reflexions- und Erkenntnisgewinne, die wiederum das Potential besitzen, wertvolle Impulse für die wissenschaftliche Betrachtung des Materials zu liefern. Im Vortrag wird das Konzept des Verstärkerthemas und der künstlerisch-praktischen Vermittlungsmethoden vorgestellt sowie die Ergebnisse und deren mögliche Nutzbarkeit in der Archäologie diskutiert.

Online-Tagung „KATEGORIENBILDUNG UND DANN? KOMPLEXITÄT, WIDERSPRÜCHLICHKEIT UND VIELFALT ARCHÄOLOGISCH BEGREIFEN“

Gemeinsam mit der AG Geschlechterforschung wird die AG Tida am 5.–6.4.2022 zu „Kategorienbildung und dann? Komplexität, Widersprüchlichkeit und Vielfalt archäologisch begreifen“  digital via ZOOM tagen. Nach Verschiebungen der Altertumsverbandstagungen aufgrund von Corona hat sich die Tagungsorganisation entschieden, eine unabhängige Online-Tagung durchzuführen. Bis zum 31.3.2022 wird dafür um Rückmeldung der Teilnahme unter Kategorienbildung2022@gmx.net gebeten. Die Teilnahme ist kostenlos. Organisiert wird die Tagung von Hanna Jegge, Jana Esther Fries und Sophie-Marie Rotermund.

Den Flyer mit dem Einladungstext findet Ihr hier:

Die Abstracts könnt ihr im Abstract-Heft einsehen und herunterladen:

Workshop „theorizing Resilience and Vulnerability (TRAVAS)“ 19.-20.1.2021

Vom 19.-20. Januar 2021 findet im Rahmen unserer Workshopreihe „Theory in Practice“ der Workshop „Theorizing Resilience & Vulnerability in Ancient Studies (TRAVAS)” online statt. Ziel des Workshops ist es, die interdisziplinären Diskussionen der Altertumswissenschaften zu Resilienz und Vulnerabilität zu bündeln und ein (internationales) Netzwerk zu diesen Diskursen aufzubauen. Im Mittelpunkt steht die Diskussion theoretischer Ansätze zu Resilienz und Vulnerabilität vor dem Hintergrund der Altertumswissenschaften sowie die Entwicklung tragfähiger Operationalisierungen.

Workshop „theorizing Resilience and Vulnerability (TRAVAS)“ 19.-20.1.2021 weiterlesen

Programm der Sektion „Außenseiter*innen, Randgruppen und andere Unsichtbare“

Am 22.-23.9.2020 veranstalten wir auf dem Deutschen Archäologiekongress eine Sektion zum Thema „Außenseiter*innen, Randgruppen und andere Unsichtbare“. Zusätzlich haben wir uns auch mit der AG Wissenschaftsgeschichte abgestimmt, die zum Thema „Inklusion in der Archäologie“ ebenfalls eine Sektion veranstalten. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wird der Archäologiekongress digital stattfinden (Details folgen).

Foto: luckyfotostream/Flickr
Programm der Sektion „Außenseiter*innen, Randgruppen und andere Unsichtbare“ weiterlesen

Programm der Sektion „Frage Migration! – Erkenntnistheorien, Argumente, Modelle, Paradigmen“

Datum: Dienstag, 4.07.2017
Ort: 9. Deutscher Archäologiekongress, 03. – 08.07.2017 in Mainz

Les migrations. Foto: Jodi Green. https://www.flickr.com/photos/jodigreen/9596651970/. CC BY-NC-ND 2.0
Les migrations. Foto: Jodi Green. https://www.flickr.com/photos/jodigreen/9596651970/. CC BY-NC-ND 2.0

Programm (auch hier zum downloaden)

08.45 Uhr • Organisator*innen der AG TidA • Einführung – Frage Migration!
09.00 Uhr • Sabine Reinhold • Völkerwanderung 2.0 oder Wieviel Biologie braucht der Transfer kulturelle Praktiken?
09.30 Uhr • Kerstin P. Hofmann • Migrationsnarrative. Konzepte, Methoden und Repräsentationsformen im Vergleich

10.00 Uhr • Kaffeepause

10.30 Uhr • Michael Kempf • Klima, Kollaps, Katastrophe? – interdisziplinäre Ansätze zur Abschätzung von klimainduzierter Umweltkrise und Migration
11.00 Uhr • Stefanie Eisenmann • Gruppen in Genetik und Archäologie: Die Frage nach der Nomenklatur genetischer Cluster
11:30 Uhr • Corina Knipper, Tivadar Vida, István Koncz, János Gábor Ódor, Ildikó Katalin Pap, Balázs Gusztáv Mende • Mobilität während der Völkerwanderungszeit: Implikationen von Strontium-Isotopendaten von Gräberfeldern des 5. und 6. Jh. in Westungarn
12.00 Uhr • Wolfgang Haak • Über Migrations- und Vermischungsnarrative der Archäogenetik

12.30 Uhr • Mittagspause

14:00 Uhr • Michael Werner • Migration und Raum – ein handlungstheoretischer Ansatz
14:30 Uhr • Martin Furholt • Migration, Mobilität und die Struktur sozialer Gruppen im europäischen Neolithikum
15:00 Uhr • Thomas Hoppe – Stefan Schreiber, Birgit Schorer, Maxime Rageot, Angela Mötsch, Janine Fries-Knoblach, Dirk Krausse, Cynthianne Spiteri, Philipp W. Stockhammer • Was haben Dinge mit Migrationen zu tun? Einblicke in komplexe „Mensch-Objekt-Wanderungen“ am Beispiel von Fundensembles aus Hochdorf und der Heuneburg

15.30 Uhr • Kaffeepause

16:00 Uhr • Blandina Cristina Stöhr • Migrationen, Identität und Angst – Das Fallbeispiel Griechenland und die Geflüchteten. Eine ethno-archäologische Projektskizze
16.30 Uhr • Martin Renger • Frage Migration? Antwort Ungleichheit! Ein Kommentar zum aktuellen Forschungsdiskurs und ein Plädoyer für einen Perspektivwechsel

17:00 Uhr • Abschlussdiskussion

17.30 Uhr • Mitgliederversammlung


 

Abstracts

Völkerwanderung 2.0 oder Wieviel Biologie braucht der Transfer kultureller Praktiken?
Sabine Reinhold
Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin

Mit dem Wiedererstarken von großräumigen Migrationsparadigmen als Erklärungsmoment für Veränderungen in der Struktur prähistorischer Kulturen kehrt ein Paradigma zurück, das wir eigentlich überwunden geglaubt hatten. Insbesondere der Nachweis biologischer Zusammengehörigkeit über aDNA-Analysen lässt die These des Zusammenhangs von materieller Kultur und deren Überreste mit biologischer Verwandtschaft und ethnischer Homogenität in einem neuen Licht erscheinen. Was Gustaf Kossinna seinerzeit positiv beantwortet und als Ausgangspunkt komplizierter Expansionsszenarien gesehen hat, wurde seither lange eher verneint. Das kulturelle Handeln, die soziale Praxis, wurde ins Zentrum von Identitätsdiskursen gerückt und höher gewichtet als biologisch-verwandtschaftliche Bindungen. Abstammung konnte fiktiv sein und Identität war allein sozial konstruiert.
Mit den neuen bioarchäologischen Analysemethoden geraten solche Positionen in Wanken. Es scheint doch auch biologische – oder vor allem biologische? – Verbindungen zwischen den Leuten zu geben, die etwa ihre Toten in derselben Form begraben oder eine vergleichbare Region bewohnen. Doch wieviel Biologie steckt hinter einer archäologischen Kultur? Oder großräumigen Phänomenen wie etwa den Glockenbechern, oder der osteuropäischen Jamnaja-Kulturgemeinschaft, die sich einerseits durch weiträumig ähnliche kulturelle Praxis auszeichnen und gleichzeitig aber lokale Eigenheiten besitzen? Insbesondere in Eurasien werden mittlerweile Massen an Bevölkerungen über riesige Distanzen verschickt, für die die archäologischen Belege einer kulturellen Kohärenz eher schwach sind oder ganz fehlen.
Hier gilt es einerseits Mobilitätskonzepte neu zu definieren und andererseits zu hinterfragen, was bedeutet es eigentlich in der Realität, wenn die Kern-DNA-Analyse eine biologische „Verwandtschaft“ oder „Abstammung“ zu einem bestimmten Prozentsatz nahelegt? Mit dem Thema „Migration“ müssen eben nicht die anderen Narrative wie klar definierten Kulturgruppen, die wandern, von Landnahmen und ähnlichem zurückkehren. Vielmehr können neue Mobilitätskonzepte entwickelt werden, die kulturelle und/oder biologische Zusammengehörigkeit in einen befriedigenden Rahmen setzen.


Migrationsnarrative. Konzepte, Methoden und Repräsentationsformen im Vergleich
Kerstin P. Hofmann
Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts, Frankfurt a.M.

Migrationen sind nicht nur heute, sondern waren auch früher schon oft Thema von Erzählungen. In der Historiographie werden Migrationen zudem immer wieder als eine der zentralen Gründe für kulturellen und sozialen Wandel angeführt. Nicht nur unterschiedliche Handlungstragende, sondern auch verschiedene Konzepte von Mobilität, Raum, Zeit und Identität spielen dabei eine Rolle. Auch die Methoden des Nachweises von Migrationen und ihre Repräsentationsformen differieren erheblich. Am Beispiel der wikingerzeitlichen Migration von ‚Nordmännern‘ nach Britannien während der Wikingerzeit sollen Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Wechselwirkungen verschiedener Migrationserzählungen aufgezeigt werden.


Wolf im Schafspelz – Schaf im Wolfspelz? Prähistorische Mobilität im Fokus von Molekularbiologie und Archäologie
Stefan Burmeister
Museum und Park Kalkriese

Der Mensch ist ein homo migrans; menschliche Mobilität war und ist eher der Regelfall als die Ausnahme. Von daher sind Migrationen ein zentraler Untersuchungsgegenstand der archäologischen Forschung – oder sollten es zumindest sein. Vielfach waren Wanderungen jedoch mehr axiomatische Setzungen zur Erklärung von Kulturwandel als selbst eigener Gegenstand der Forschung. Die methodologischen Probleme einer genuinen Migrationsarchäologie diskreditierten diese vielfach als eigenständigen Forschungsansatz. Die neuen Methoden der Molekularbiologie (Genetik, Isotopie) führen die Archäologie aus ihrer epistemologischen Sackgasse. Das ist unstrittig – die Naturwissenschaften liefern hier ein „Heilsversprechen“.
Wer jedoch Kritik an den beeindruckenden Ergebnissen etwa der Genetik äußert, steht schnell im Verdacht, sich dem Fortschritt zu widersetzen und alte Pfründe einer nicht mehr haltbaren Deutungsmacht zu verteidigen. Doch so einfach ist es nicht. Die neuen, durch genetische Analysen untermauerten Modelle prähistorischer Wanderungen lassen sich zwanglos in Geschichtsbilder des 19. und frühen 20. Jahrhunderts einfügen. Finden diese Narrative hier ihre Bestätigung oder sind die Deutungen genetischer Befunde nicht doch eher kontaminiert mit überkommenen Geschichtsbildern? Für letzteres lassen sich zahlreiche Beispiele anführen – hierüber gilt es sich auseinanderzusetzen.


Klima, Kollaps, Katastrophe? – interdisziplinäre Ansätze zur Abschätzung von klimainduzierter Umweltkrise und Migration
Michael Kempf
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Abteilung Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters

Migration eher als Prozess und nicht als Ereignis anzusehen, betont den Anspruch, einen umfassenden Überblick über die vielen ‚push‘ und ‚pull‘ Faktoren zu erlangen, die Wanderungsbewegungen auslösen können. Inwiefern sich jedoch zwischen lokalem Druck in der Heimat und Anziehungskraft in der Ferne unterscheiden lässt, oder ob eine Kombination beider Faktoren möglich ist, erschließt sich nicht zwangsläufig. Um diese Fragen zu klären verweisen ereignisbasierte Theorien interdisziplinärer Forschungsansätze gerne auf absolute Konformität von ‚Klima-Event‘ und ‚Response‘.
Allzu leicht nur scheinen sich historische Ereignisse, Perioden oder Entwicklungen in klimadeterministische Abläufe einflechten zu lassen: Der ‚Niedergang des römischen Reiches‘ – gleichzeitig eine Periode starker Klimaschwankungen, verbunden mit hohen Niederschlagsraten. Die ‚Völkerwanderung‘ – Trockenheit, abrupte Abkühlung, Dürre, Missernten und Überschwemmungen. Die ‚Justinianische Pest‘ – Konsequenz einer zehnjährigen Klimaveränderung, zurückzuführen auf eine Serie von Vulkanausbrüchen nach 536 n. Chr. Scheinbar beliebig lässt sich die Liste der verheerenden Auswirkungen auf soziale und politische Instrumente und Systeme des 3.-6. Jahrhunderts n. Chr. fortsetzen. Doch welcher Fragestellung unterliegen die Behauptungen der naturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit einem, auch in politischer Sicht dominierenden Thema des ausgehenden 20. und des frühen 21. Jahrhunderts? Der Versuch, sich verändernde politische Gebilde und Räume mit drastischen Einschnitten im klimatischen Haushalt zu kombinieren und zu erklären, verleitet zu einer einseitigen Betrachtungsweise von kulturgeschichtlichen Entwicklungen – die vor allem in kleinräumigen Ordnungen ablaufen. Inwieweit ist Gleichzeitigkeit ein Indiz für Kausalität? Und handelt es sich nicht vielleicht eher um eine konstruierte Verknüpfung zweier Ereignisse zu einem Narrativ? Dieser Beitrag soll einen weiten Bogen schlagen: Neben der Vorstellung naturwissenschaftlicher Parameter und Proxy werden Fragen der globalen Klimageschichte erarbeitet und auf regionalen Maßstab heruntergebrochen, um mögliche Migrationsbewegungen im archäologischen Befund aufzudecken.


Gruppen in Genetik und Archäologie: Die Frage nach der Nomenklatur genetischer Cluster
Stefanie Eisenmann
Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena

Zahlreiche Publikationen aus dem Bereich der Genetik widmen sich der Erforschung von Mobilität. Die Studien konzentrieren sich in diesem Zusammenhang nicht auf den Nachweis von Bevölkerungsverschiebungen auf kleinräumiger Ebene, sondern stellen die großen Narrative in der Urgeschichte, wie die Neolithisierung oder die weitreichenden kulturellen Veränderungen in Mitteleuropa am Ende des Neolithikums, wieder in den Fokus. Sie laufen damit dem Trend zu detaillierten Lokalstudien, der sich in der archäologischen Forschung beobachten lässt, entgegen.
Während erste kleinere DNA-Serien an menschlichem Skelettmaterial Ende der 90er Jahre bereits das Potenzial dieser Analysen für die Erforschung urgeschichtlicher Migrationen aufzeigten, haben jüngste technologische Weiterentwicklungen, wie das Next Generation Sequencing, Shotgun Sequencing und Hybridisation Enrichment, die Anwendungsmöglichkeiten hin zu großen Probenreihen maßgeblich erweitert. Man könnte von einer Kommerzialisierung des Fachbereichs Archäogenetik sprechen, ähnlich wie ihn andere bioarchäologische Disziplinen, bspw. die Analyse stabiler Isotopen, bereits durchlaufen haben.
Im Mittelpunkt des Vortrags steht eine theoretische Problematik, die aus der Ausweitung der Probenreihen in alt-DNA Studien folgt. Nach der Sequenzierung werden die einzelnen Individuen auf Grundlage ihrer genetischen Ähnlichkeiten, für gewöhnlich mit Hilfe einer Principal Components Analysis, in Gruppen zusammengestellt. Die Benennung dieser
genetischen Cluster erfolgt bislang nach keinem festgelegten System, stellt jedoch einen zentralen Schritt in der Überführung der naturwissenschaftlichen Daten in die archäologische Interpretation dar. Die Entwicklung einer allgemeinen Nomenklatur sollte daher im lebendigen Dialog zwischen den Vertretern beider Disziplinen – der Archäologie und der Genetik – erfolgen.
Erste Schritte in diese Richtung wurden bei einem Workshop des neu gegründeten „Max Planck Harvard Research Center for the Archaeoscience of the Ancient Mediterranean“ (kurz: MHAAM) im Februar dieses Jahres unternommen, und sollen im Rahmen des Archäologiekongresses zur Diskussion gestellt werden.


Mobilität während der Völkerwanderungszeit: Implikationen von Strontium-Isotopendaten von Gräberfeldern des 5. und 6. Jh. in Westungarn
Corina Knipper1, Tivadar Vida2, István Koncz2, János Gábor Ódor3, Ildikó Katalin Pap4, Balázs Gusztáv Mende5
1 Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH, Mannheim; 2 Eötvös Loránd University, Institute of Archaeological Sciences, 1088 Budapest, Múzeum körút 4/B, Hungary; 3 Wosinsky Mór Múzeum, Szekszárd; 4 Savaria Museum, Szombathely; 5 Archaeological Institute, Research Centre of the Humanities, Hungarian Academy of Sciences, 1014, Budapest, Úri u. 49, Hungary

Das Karpatenbecken ist ein Schlüsselgebiet historischer und archäologischer Forschung zur Völkerwanderungszeit. Schriftquellen überliefern eine komplexe Abfolge von Bevölkerungsgruppen des 5. bis 7. Jh., darunter Hunnen, Gepiden, Langobarden und Awaren. Die reichhaltigen archäologischen Hinterlassenschaften der Gräberfelder offenbaren räumliche Unterschiede von Bestattungsbräuchen und Grabbeigaben sowie Veränderungen dieser Merkmale im Laufe der Zeit. Dennoch mag eine unreflektierte Assoziation historischer Einheiten mit anhand von materieller Kultur und Bestattungsbräuchen herausgearbeiteten Gruppen der historischen Situation nicht immer gerecht werden. Zu bedenken sind die Dynamik ethnischer Gruppen und mögliche Verschiebungen externer Zuweisungen in Richtung historisch aktiver Führungspersönlichkeiten und militärischer Einheiten. Derzeit widmet sich ein ungarisch-deutsches Projekt der Spezifizierung der Rolle tatsächlicher Residenzwechsel von Menschen während der Völkerwanderungszeit. In einer interdisziplinären Herangehensweise verknüpft es historische, archäologische und anthropologische Informationen mit den Resultaten von Isotopenanalysen (Sr, O, C, N) an ausgewählten Gräberfeldern aus dem Karpatenbecken. Erste Ergebnisse zeigen für zwei Fundstellen in Westungarn eine große Bandbreite von Strontium-Isotopenverhältnissen im Zahnschmelz erwachsener Individuen, während sich die Analysedaten der Zähne von Kindern überwiegend in engen Wertebereichen konzentrieren. Diese Muster sprechen sowohl für Wohnortwechsel im Laufe des Lebens der meisten Personen, als auch für Siedlungs- und Bestattungskontinuität über mindestens mehrere Jahre an einem Ort. Um genauere Einblicke in die Rolle von Mobilität im täglichen Leben der Menschen und ihre Bedeutung für die Aufrechterhaltung überregionaler Kontakte zu erlangen, wird der Vortrag die Analyseergebnisse mit Modellen zu Residenzwechseln von Gruppen verschiedener Größe und einzelner Individuen konfrontieren.


Über Migrations- und Vermischungsnarrative der Archäogenetik
Wolfgang Haak
Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena

Die Ergebnisse archäogenetischer Studien vor allem der letzten 3 Jahre haben den Diskurs um Migration menschlicher Gruppen in der Vor- und Frühgeschichte nicht nur wiederentfacht, sondern auch im Spiegel aktueller gesellschaftspolitischer Ereignisse wieder direkt in den Vordergrund gerückt. Aus Sicht der Archäologie werden diese Ergebnisse – und vor allem deren Interpretation – mit großem Bedenken wahrgenommen, nicht zuletzt weil die vermeintliche Verbindung von biologischem Substrat (d.h. gemeinsamer Abstammung), materieller Kultur und eventuell auch Sprachen bereits tot geglaubte Geister des Faches heraufbeschwört.
Zweifellos sind die beteiligten Fächer, d.h. Archäologie, Anthropologie, Genetik und Linguistik durch diesen Diskurs wieder näher zusammengerückt, allerdings bedarf es nach wie vor noch deutlich mehr gemeinsamen fachübergreifenden Dialog und Kommunikation, um die noch sehr großen Missverständnisse um die wissenschaftstheoretischen Ansätze und Methodik aller Disziplinen besser zu verstehen.
In diesem Vortrag möchte ich die populationsbiologischen Konzepte hinter den genetischen Erbnissen der alten DNA- Studien erläutern, um deren Potenzial, Chancen und auch Grenzen aufzuzeigen. Gleichsam soll eine solche Darstellung die Auflösungsstärke verschiedener biologischer Markersysteme und Analysenmethoden verdeutlichen, um deren Aussagekraft im Licht archäologischen Kontexts aber auch neutraler Hypothesentests besser einschätzen zu können.


Migration und Raum – ein handlungstheoretischer Ansatz
Michael Werner
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Abteilung Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie / Archäologie des Mittelalters

Migration wird als dauerhafte, räumliche Verlagerung des Lebensmittelpunktes definiert. Migration findet nicht in einem abstrakten Raum statt, sondern ist an räumliche Bedingungen gebunden und wird durch diese bestimmt, hat aber auch selbst prägende Wirkung auf diese räumlichen Bedingungen.
Bei der Beschäftigung mit Migration spielen deshalb Raumkonzepte eine entscheidende Rolle. Dabei stehen sich stark geodeterministische Vorstellungen der klassischen Kulturgeographie und konstruktivistische, handlungsorientierte Vorstellungen der ‚Neuen Kulturgeographie‘ (z.B. Denis Cosgrove und Benno Werlen) gegenüber.
In den grand narratives wird Migration oft kausal auf naturräumliche Bedingungen, beispielsweise (sich wandelnde) Klimabedingungen zurückgeführt. Migration wird als kollektive Antwort der Bevölkerung eines bestimmten Raumes, auf die dort vorgefundenen Bedingungen betrachtet. Diese Antwort ist der Übertritt in einen anderen Raum der vorteilhaftere Bedingungen bietet. Die betroffenen Räume bleiben davon unbetroffen.
Bei zu Grunde liegenden konstruktivistischen, handlungsorientierten Raumkonzepten hingegen, werden Migrationsprozesse ambivalent gesehen, d.h. sie sind einerseits Ausdruck bestehender sozioökonomischer Disparitäten, andererseits fungieren sie als Treiber sozialer, ökonomischer und räumlicher Innovationen. Der Einfluss von Migrationsprozessen auf die räumliche und soziale Organisation des Herkunfts- und Ankunftskontextes sowie reziprok der Einfluss der übergeordneten gesellschaftlichen und räumlichen Strukturen auf die Akteure und deren Handeln – die damit verbundenen Diskurse und Symboliken eingeschlossen – entfalten eine doppelte Wirkmächtigkeit. Diese wird in der Literatur auch als ‚räumliche Definitionsmacht‘ konzeptualisiert.


Migration, Mobilität und die Struktur sozialer Gruppen im europäischen Neolithikum
Martin Furholt
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Ur- und Frühgeschichte

Es ist bemerkenswert und teils beunruhigend, wie Diskussionen um prähistorische Migrationsphänomene in der Archäologie aktuelle politische Auseinandersetzungen spiegeln. So wird eine Reihe von fragwürdigen Prämissen über soziale Gruppen häufig unreflektiert dazu verwendet, stereotype Gesellschaftsbilder des frühen 20. Jahrhunderts zu propagieren, und durch ihre vermeintliche Gültigkeit in der Urgeschichte zu naturalisieren. Entscheidend hierbei ist das Vorurteil der wholeness sozialer Phänomene (n. Greenblatt 2009), d.h. die prämissenhafte Vorstellung einer Abgeschlossenheit und Homogenität sozialer Gruppen und eine auf dem selben Prinzip aufbauende Vereinfachung und Vereinheitlichung von sozialen Phänomenen, wie etwa der „Migration“. Auf dieses Vorurteil aufbauend werden in Kossinna´scher Manier kulturell geschlossene Einheiten künstlich erzeugt, einander gegenübergestellt und in zeitlich und räumlich klar abgegrenzten Ereignissen Völkerwanderungsszenarien über die Europakarte verschoben. Diese konzeptuelle Verengung sozialer Phänomene auf homogene Schubladen führt dazu, Migration als einen externen Faktor von Gesellschaften zu betrachten, anstatt als innergesellschaftliches Phänomen; sie führt dazu falsche Dichotomien zu erzeugen, etwa den Gegensatz zwischen Migranten und Nichtmigranten, Migration und Diffusion. Diese Verengung in der Archäologie ist umso verwunderlicher, als in der kulturanthropologischen Forschung seit Jahrzehnten intensiv zur Frage von Migration und Mobilität und seinem sozialen Kontext geforscht wird. Hier liegen Modelle sehr unterschiedlicher Migrations- und Mobilitätsmuster vor, die auf unterschiedlichen Skalenebenen angesiedelt sind. Sie bieten die Möglichkeit für die Prähistorische Archäologie, neu über Migration als innergesellschaftlichem Phänomen nachzudenken, und sich intensiver mit der Frage auseinanderzusetzen, welche sozialen Voraussetzungen und Konsequenzen unterschiedliche Formen von Mobilität und Migration haben.
Schließlich ist die Verteilung materieller Kultur im Raum, die ja schon im Rahmen der traditionellen kulturhistorischen Archäologie mit Phänomenen von Migration in Zusammenhang gebracht wurde, entscheidend für die Identifikation und nähere Charakterisierung von Migrations- und Mobilitätsphänomenen in der Urgeschichte. Dies kann und sollte in einem konzeptionellen Rahmen geschehen, der die oben kritisierte pauschalisierende „wholeness“-Prämisse sozialer Phänomene fallen lässt und nicht vermeintlich kulturell kohärente Einheiten mit kollektiver Agency miteinander in Kontakt treten lässt, sondern in einem konzeptionellen Rahmen, der individuelle Handlungen und Entscheidungen zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen macht.
In meinem Vortrag soll es vor allem darum gehen, Überlegungen zu Mobilität und Migration in einen Zusammenhang zu den sozialen Prozessen zu stellen, die zur Bildung und Aufrechterhaltung regional (relativ) einheitlicher materieller Kultur (irreführend als „archäologische Kulturen“ bezeichnet) führen. Dies ist mit einer Diskussion der Frage der Struktur und Zusammensetzung sozialer Gruppen verbunden, die unter anderem von den vorherrschenden Mobilitätsmustern beeinflusst werden. Ich werde darstellen, auf welche Weise es möglich ist, über das archäologische Material einen Zugriff auf die spezifischen Muster von Mobilität und Migration und die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Strukturen zu erhalten. Damit kann die Archäologie einen signifikanten Beitrag zur Migrationsdebatte liefern und muss das Feld nicht den Molekularbiologen überlassen.

Literatur: Greenblatt 2009: S. Greenblatt, Cultural Mobility: A Manifesto (Cambridge, UK ; New York 2009).


Was haben Dinge mit Migrationen zu tun? Einblicke in komplexe „Mensch-Objekt-Wanderungen“ am Beispiel von Fundensembles aus Hochdorf und der Heuneburg
Thomas Hoppe1, Stefan Schreiber2, Birgit Schorer, Maxime Rageot, Angela Mötsch, Janine Fries-Knoblach, Dirk Krausse, Cynthianne Spiteri, Philipp W. Stockhammer
1 Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, BMBF-Projekt „BEFIM“; 2 Ludwig-Maximilians-Universität München, BMBF-Projekt „BEFIM“

In den Archäologien wird Migration zumeist mit der Mobilität von Menschen, Diffusion mit der Mobilität von Ideen und Objekten verbunden. Wir möchten diese Trennung in Frage stellen und stattdessen ein Alternativmodell zu Migrationen anbieten, welches die Verflechtung von Menschen, Ideen und Objekten in den Blick nimmt und nach ihren „Wanderungen“ fragt. Am Beispiel von Fundensembles aus Hochdorf und der Heuneburg möchten wir hinterfragen, ob eine Trennung in Migrationen und Diffusionen immer sinnvoll ist. Dazu diskutieren wir die Komplexität der eingegangenen Verflechtungen, aber auch die Vorteile der Perspektive integrativer „Mensch-Objekt-Wanderungen“.


Migrationen, Identität und Angst – Das Fallbeispiel Griechenland und die Geflüchteten. Eine ethno-archäologische Projektskizze
Blandina Cristina Stöhr
Freie Universität Berlin

Durch politische Instabilität und Kriege in Ländern wie z.B. Syrien, Afghanistan, Libanon oder auf den afrikanischen Kontinent flüchten derzeit und zukünftig eine große Anzahl Menschen. Da Griechenland eins der ersten Ankunftsländer für die Flüchtlinge ist, sind die Begegnungen zwischen Einwohnern und Geflüchteten in einzigartiger Weise unmittelbar. In meinem Vortrag skizziere ich ein ethno-archäologisches Projekt, welches sich mit Identitätsaushandlungen in Migrationssituationen auseinandersetzen wird und diese auf einer Mikroebene analysiert. Häufig werden in archäologischen Ansätzen Migrationen entweder als Kollektivphänoneme verstanden oder auf bioarchäologische Marker reduziert. Daher stehen oft die Migrierenden im Fokus. Mir erscheint jedoch die Kommunikation der und mit der Bevölkerung an dieser Stelle genauso wichtig. Wie beeinflusst die konkrete Kontaktsituation die Identitätsaushandlungen innerhalb der griechischen Bevölkerung und was für eine Rolle spielt die Angst „vor“ den Geflüchteten in Bezug auf die persönliche Identität? Wie geht die einzelne Person mit einer solchen Veränderung in seinem Lebensumfeld um und was bedeutet das für die Konzeption von Migrationen in der Archäologie?


Frage Migration? Antwort Ungleichheit! Ein Kommentar zum aktuellen Forschungsdiskurs und ein Plädoyer für einen Perspektivwechsel
Martin Renger
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Lehrstuhl für Vorderasiatische Archäologie

Die Archäologie steckt in einem Dilemma. Wenn sich gesellschaftliche Verhältnisse in die Architektur einschreiben – wie es beispielsweise Foucault skizziert – oder allgemeiner formuliert in der Materialität soziokultureller Formationen Ausdruck finden, dürften zudem im Ergebnis in Vergegenständlichungsformaten manifest gewordene Prozesse wie Migration fassbar werden, die zweifelsohne transformative Momente und Dynamiken in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens auslöst. Aktuelle Beispiele hierfür sind hinlänglich bekannt und sowohl in staatlichen Maßnahmen wie auch in informellen (urbanen) Strukturen offensichtlich. Der sich dabei ebenso räumlich zeigende Unterschied zwischen dem „wir [?] (hier)“ und „die anderen [?] (dort)“ könnte zurzeit nicht deutlicher hervortreten. Doch welche Hinweise, Einblicke und Rückschlüsse diesbezüglich ermöglichen urgeschichtliche, uns weitaus fragmentierter vorliegende Kontexte? Dass Migration oder allgemeiner Mobilität keine singulär auftretende Erscheinung formiert, sondern eher zur regelhaften Tatsache menschlicher Realitäten gehört, sollte mittlerweile evident sein. Gleichfalls jedoch auch die erkenntnistheoretische Sackgasse aus dingweltlichen Diversitäten, das ‚Fremde‘ oder ‚Neue‘ vom ‚Lokalen‘ und ‚Alten‘ abzugrenzen und mit jeweils dahinterstehenden spezifischen Personengruppen zu besetzen; deren Machbarkeitsdiskussion wurde durch Kramers eindringliche Kritik „Pots are not People!“ 1977 noch einmal entscheidend hinterfragt und inzwischen weitgehend durch andere Erklärungsansätze und Konzepte wie Netzwerkmodelle ersetzt. Das zuweilen ausgereizte und als defizitär empfundene genuin archäologische Rüstzeug wird derzeit durch konkrete naturwissenschaftliche Methoden ergänzt und zu kompensieren versucht, die in der Frage Migration Erfolg versprechen sollen. Doch scheint auch das philosophisch-sozialwissenschaftliche Potenzial hierfür nicht gänzlich erschöpft, muss aber unter veränderten Parametern Betrachtung finden. Dabei liegen weniger Ausgangs- und Endpunkt von Migration, sondern die permanent dadurch ausgelösten bzw. damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungsprozesse im Zentrum des Interesses. Dieses ist eher an Termini wie ‚Capability‘ sowie ‚Ungleichheit‘ und ihre Sichtbarkeit im archäologischen Befund entlang der sich stets neukonstituierenden Sozialformationen insgesamt orientiert, anstatt zwischen diskursiv durch einen an (National-)Staatlichkeitskonzepten ausgerichteten Migrationsbegriff vorgeprägten gesellschaftlichen Parallelstrukturen abzuwägen.

Archäologie und Macht. Positionsbestimmungen für die Zukunft der Vergangenheitsforschung. DGUF-Tagung

Vom 5. bis 8. Mai 2016 findet im Berliner Kulturforum die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) statt.

„Archäologie wird in einem komplexen Kräftespiel betrieben, in dem sich auch entscheidet, wie viel fachlich gesteuerte staatliche Archäologie es künftig noch geben wird und wie stark die archäologischen Institutionen angesichts widerstrebender Interessen auftreten können. Andere Akteure gewinnen derzeit rapide an Einfluss, z. B. in Sozialen Medien. Gesetze, welche die Archäologie massiv beeinflussen, werden beschlossen – und die Archäologie agiert und reagiert kaum. Dabei werden die berufliche Zukunft von Archäologinnen und Archäologen und die Qualität ihres Berufslebens gestaltet, und nicht zuletzt wird das öffentliche Interesse an Archäologie ausgehandelt. Wie kann, wie muss sich Archäologie dabei einbringen, damit das Fach und die Erforschung der Vergangenheit eine tragfähige Zukunft haben?“

Detailliertere Tagungsbeschreibung

Tagungsprogramm und Programmheft

Programm der Sektion „Theory on stage. Das Museum als Diskursraum archäologischer Theorie?“

Auf der 22. Jahrestagung des MOVA/83. Verbandstagung des WSVA vom 29. März – 01. April 2016 in Chemnitz veranstalten wir eine Sektion am Dienstag, den 29.03.2016, zum Thema „Theory on stage. Das Museum als Diskursraum archäologischer Theorie?“

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Programm Di 29.03.2016 (Tagungsraum: Hörsaal 205)

09.00 Uhr • Doreen Mölders / Einführung
09.30 Uhr • Sabine Rieckhoff / Identitätsfindung – Ideologisierung – Ökonomisierung.
Zeitgeist und Zeitgeschichte im Spiegel archäologischer Museen
10.00 Uhr • Anja Grothe / Michael Schefzik / Krieg – eine archäologische Spurensuche – das Konzept

10.30 Uhr • Kaffeepause

11.00 Uhr • Jens Beutmann / Geld. Archäologie einer Idee
11.30 Uhr • Anna Flückiger / Plündernde Barbaren und dunkle Jahrhunderte. Affirmation und Reflexion von Narrativen der Frühgeschichte in archäologischen Ausstellungen
12.00 Uhr • Lisa Noggler-Gürtler / Eindeutig vieldeutig – „Römer oder so. Eine Ausstellung
zum Gräberfeld in Brigantium“, vorarlberg museum, Bregenz

12.30 Uhr • Mittagspause

14.00 Uhr • (Vortrag entfällt leider) Christoph Hölzel / Das Berliner Vorderasiatische Museum im 21. Jahrhundert?
14.30 Uhr • Astrid Hackel / Paläontologische Diskurse im Spiegel der Ausstellungsgestaltung. Eine Spurensuche im Berliner Naturkundemuseum

15.30 Uhr • Kaffeepause

16.00 Uhr • Sabine Wolfram / In die Tiefe der Zeit. Die archäologische Dauerausstellung des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz

Abstracts

Doreen Mölders: Einführung

Archäologische Museen sind fester Bestandteil der Museumslandschaft. Sie gehören zu den klassischen Ausstellungshäusern mit großen Sammlungen. Sie sind Depots und Orte des Bewahrens. Sie leisten Arbeit an der Vergangenheit, stellen Identitäten, Alteritäten und Alienität zur Diskussion und stehen damit in Verantwortung gegenüber ‚der Öffentlichkeit‘ und deren kulturellem Gedächtnis. Doch welche Theorien und Konzepte liegen implizit und explizit den Ausstellungsnarrativen archäologischer Museen zu Grunde? Welche und wessen Geschichte wird mit welchen Mitteln erzählt? Ist archäologische Theorie für das Praxisfeld Museum überhaupt relevant? Diese und andere Fragen werden in der Sektion der AG TidA diskutiert.

Sabine Rieckhoff: Identitätsfindung – Ideologisierung – Ökonomisierung. Zeitgeist und Zeitgeschichte im Spiegel archäologischer Museen

Der Umgang mit archäologischen Objekten zu jeder Zeit, angefangen vom zufallsbedingten Sammeln der Renaissance bis hin zur Kommerzialisierung heutiger Eventkultur, unterliegt historischen Bedingungen, die eine Wechselwirkung erzeugen. Ausgewählte Beispiele zeigen, wie einerseits diverse soziologische, philosophische,
etc. Theorien Ausstellungsnarrative geschaffen haben und andererseits aber auch das Museum als sozialer Raum wirkt, der Diskurse produziert.

Anja Grothe / Michael Schefzik: Krieg

Jens Beutmann: Geld. Archäologie einer Idee

Unter dem Arbeitstitel „Geld. Archäologie einer Idee“ bereitet das smac für die zweite Jahreshälfte 2016 (Eröffnung 26. Mai) seine erste selbst konzipierte Sonderausstellung vor. Anlass ist die Finanzkrise von 2008 und ihre bis heute spürbaren Folgen. Wir stellen uns die Frage „Was ist Geld und wie ist es zu dem geworden?“ und es zeigt sich, dass die gegenwärtige Rolle des Geldes sich tatsächlich zu guten Teilen aus der Geschichte heraus verstehen lässt. Geld und die damit verbundene Form zu wirtschaften ist ein Ergebnis gesellschaftlicher „Verhandlungen“ – ein Ergebnis, das Geisteswissenschaftler nicht unbedingt überrascht, für eine allgemeine Öffentlichkeit aber relevant sein mag. Die Ausstellung will sich dem Phänomen mit Witz und Unterhaltungswert annähern.

Anna Flückiger: Plündernde Barbaren und dunkle Jahrhunderte. Affirmation und Reflexion von Narrativen der Frühgeschichte in archäologischen Ausstellungen

In der frühgeschichtlichen Archäologie stehen derzeit u. a. forschungsbestimmende Leitmotive im Fokus der Theoriediskussion. Einige davon wurden in der Forschung als Narrative identifiziert, während sie in Ausstellungen nach wie vor als historische Sachverhalte tradiert werden. Im Vortrag wird nach der Einbettung dieser Narrative im Ausstellungskontext gefragt: Wie werden sie in Wort und Bild präsentiert? Wie wird mit der Diskrepanz zwischen Forschungsstand und vermittelten Narrativen umgegangen? Anschließend folgen Anregungen, wie Ausstellungen dazu genutzt werden könnten, diesen Widerspruch aufzulösen oder die Diskussion dazu mitzugestalten.

Lisa Noggler-Gürtler: Eindeutige vieldeutig – „Römer oder so. Eine Ausstellung zum Gräberfeld in Brigantium“, vorarlberg museum, Bregenz

Die scheinbar einfache Frage „Wer liegt da begraben?“ lässt sich nicht sicher beantworten. Bei aller Wissenschaft bleibt Raum für Spekulationen. Mann, Frau? Reich, arm? Von hier oder von dort? Wie alt denn nun? Ausstellungen zu Archäologischen Themen genießen häufig unhinterfragt den Ruf, „wahre“ wissenschaftliche Aussagen zu treffen, die sich auch in der musealen Präsentation manifestieren. „Römer oder so. Zum antiken Gräberfeld von Brigantium“ stellt das Spekulative in den Mittelpunkt – Skizzenhaftes und Eventuelles versus Gesichertes und Bekanntes. Narration und Szenografie setzen darauf, aktuellen Klischees, stereotypen Bildern
und scheinbar sicherem Wissen über die Vergangenheit zu begegnen.

Christoph Hölzel: Das Berliner Vorderasiatische Museum im 21. Jahrhundert?

Die Räume des VAM sind nach dem forschungsgeschichtlichen Kulturkreisprinzip angeordnet. Die diachrone, typologische Objektanordnung suggeriert einen starren, unveränderlichen „Alten Orient“. Daher präsentiert die momentane Ausstellung einen veralteten archäologischen und museologischen Forschungsstand. Dieser Beitrag versteht sich als Versuch, die Ausstellungsplanung im Rahmen des „Masterplans Museumsinsel“ in die Öffentlichkeit zu bringen und verschiedene Gruppen an dem Diskurs für ein kritisches Museum zu beteiligen. Anhand der experimentellen Labors des „Humboldt-Labs“ sollen Ideen für eine Neu- oder Umgestaltung entwickelt und vorgestellt werden.

Astrid Hackel: Paläontologische Diskurse im Spiegel der Ausstellungsgestaltung. Eine Spurensuche im Berliner Naturkundemuseum

Von der paläontologischen Fundstätte in der Wüste über ihrer ‚natürlichen‘ Umwelt enthobene Sauropoden-Skelette, die erst in der filmischen Verlängerung der Ausstellung zum Leben erwachen bis hin zur jüngst eröffneten T-Rex-Ausstellung, die das Skelett eines tyrannosaurus rex nicht als pars pro toto, sondern als gespensterhaften Schatten eines 60 Mio. Jahre alten Exemplars inszeniert: Am Beispiel des Museums für Naturkunde in Berlin unterzieht der kulturwissenschaftlich motivierte Beitrag historische Einschnitte in der Ausstellungsgestaltung von Sauriern einer kritischen Analyse und berücksichtigt dabei insbesondere die Wechselwirkungen zwischen dem Stand der paläontologischen Forschung und einer die Ansprüche und Selbstsicht dieser Forschung reflektierenden Szenografie.

Sabine Wolfram: In die Tiefe der Zeit. Die archäologische Dauerausstellung des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz

In einer Führung durch die archäologische Dauerausstellung des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz – kurz smac – erklärt Sabine Wolfram Konzept und Inszenierung der Ausstellung, die seit Mai 2014 geöffnet ist.

 

Workshop/ Werkstattgespräch „Gesellschaften der Städte, Gesellschaften der Zelte. Architektonische Modi der kollektiven Existenz im Kulturen-Vergleich“

Der interdisziplinäre Workshop zwischen Soziologie, Ethnologie, Archäologie u.a. findet am Freitag und Samstag, 26. & 27. Februar 2016, am Institut für Soziologie, Universität Wuppertal in Raum S.13.07 statt.

Kontakt und formlose Anmeldung via eMail an heike.delitz[at]uni‐bamberg.de

Programm unter: architektonische_modi_kollektiver_existenz_programm