Archiv der Kategorie: News

Petition zur Unterstützung der italienischen Archäologie

Italienische Archäolog*innen starteten im Januar 2016 aufgrund aktueller Umstrukturierierungen eine Petition zum Erhalt bzw. der Unterstützung der italienischen Archäologie:

RETTET DAS ARCHÄOLOGISCHE KULTURERBE ITALIENS!

Das italienische Ministerium für Kulturgüter verfolgt eine radikale Reform des archäologischen Denkmalschutzes. 110 Jahre nach ihrer Gründung sollen die Archäologischen Denkmalämter abgeschafft werden. Die Reform ist innerhalb kürzester Zeit, ohne jegliche Debatte innerhalb des Ministeriums, geplant worden. Zudem gibt es konkrete Hinweise dafür, dass die Bestimmungen zur präventiven Archäologie aus dem neuen Gesetzeskodex der öffentlichen Aufträge gelöscht werden sollen (im Widerspruch zum europäischen Übereinkommen von La Valletta). All dies würde unweigerlich zur Abschaffung der Schutzmaßnahmen für die archäologischen Kulturgüter Italiens führen.

Angesichts der Notwendigkeit, das System des archäologischen Denkmalschutzes zu verbessern, appellieren wir an den Minister den Gesetzesentwurf zurückzuziehen und eine Diskussion mit den Experten der Denkmalpflege in die Wege zu leiten, bei dem auch die internationale Fachwelt involviert werden soll.

Das archäologischen Erbe Italiens ist Weltkulturerbe!

Zur Petition: https://www.change.org/p/dario-franceschini-salviamo-l-archeologia-italiana-save-the-italian-archaeology

Offener Brief des DASV e.V. zum Kulturgüterschutz in der universitären Lehre

Die AG Kulturgüterschutz des Dachverbands archäologischer Studierendenvertretungen (DASV e. V.) veröffentlichte im Januar 2016 einen Offenen Brief für die Einbindung von Kulturgüterschutzgesetzen in der universitären Lehre.

Liebe Professorinnen und Professoren,
liebe Dozentinnen und Dozenten,
liebe Studierende,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten rückt der Kulturgüterschutz stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Aber nicht nur dort sind die materiellen Hinterlassenschaften früherer und heutiger Kulturen stark gefährdet. Auch hierzulande werden archäologische Befunde durch Raubgrabungen unwiederbringlich zerstört. Aus diesem Anlass sehen sich Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen dazu veranlasst, dem Kulturgüterschutz – beispielsweise im Rahmen von Tagungen – gezielt einen höheren Stellenwert beizumessen. Der Kulturgüterschutz sollte jedoch nicht nur auf den Diskurs aus Öffentlichkeit und Forschung beschränkt sein, sondern auch intensiver auf die universitäre Lehre ausgeweitet werden. Einige Forderungen diesbezüglich wurden bereits 2012 im Positionspapier des DASV von dessen Mitgliederversammlung in Berlin beschlossen.

Die Studierenden sollen von Studienbeginn an für das Thema sensibilisiert und deren Interesse am Erhalt des kulturellen Erbes gefördert werden. Aus eigener Erfahrung können wir feststellen, dass einerseits bei den Studierenden ein großes Interesse am Thema besteht, jedoch andererseits vergleichsweise wenig Kenntnis der Materie vorhanden ist. Um dieses Defizit auszugleichen, sehen wir die Institute in der Pflicht, den Kulturgüterschutz stärker in die Lehre einzubinden. Dies kann damit erreicht werden, dass:

• der Kulturgüterschutz schon in einführenden Veranstaltungen behandelt wird.
• Fragen um die Provenienz von Funden in Referaten und Hausarbeiten verstärkt aufgegriffen werden.
• Lehraufträge an entsprechend qualifizierte Lehrkräfte vergeben werden.
• Vorträge zum Thema organisiert werden.
• ein kritischer Umgang mit den Beständen eigener universitärer Sammlungen gefördert und gepflegt wird.

So würde schon früh ein Problembewusstsein für die Auswirkungen des illegalen Antikenhandels bei der nächsten Generation Archäologinnen und Archäologen geschaffen werden, wodurch der Schutz des kulturellen Erbes langfristig und auf breiter Basis in den altertumswissenschaftlichen Fächern verankert werden kann. Die AG Kulturgüterschutz des DASV möchte in diesen Punkten für einen Dialog zur Verfügung stehen.

Mit freundlichen Grüßen, die AG Kulturgüterschutz

Fragen, Anregungen und Diskussionsbedarf darf gerne an folgende Adresse gerichtet werden: ag_kulturgueterschutz[at]dasv-ev.org

 

 

Impressionen unseres Workshops „Ethik und Archäologie“

Voller Enthusiasmus und Begeisterung haben wir am 6.-7. November den Workshop in Kassel durchgeführt. Die über 20 Teilnehmer_innen brachten im World Café und verschiedenen Fokusgruppen Themen zur Sprache, die verdeutlichten, dass der Zusammenhang zwischen Ethik und Archäologie noch lange nicht zufriedenstellend geklärt ist. Ein Tagungsbericht u.a. im Forum kritische Archäologie wird folgen. Hier aber bereits erste Impressionen.

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Foto: Michaela Helmbrecht
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Foto: Michaela Helmbrecht
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Foto: Michaela Helmbrecht

Impressionen unserer Podiumsdiskussion

11048717_832856053471268_584063324489835406_nAm 17.6.2015 fand in Erfurt unsere Podiumsdiskussion zum Thema „Talk, talk, talk – Was kann, soll und muss die ‚Theorie in der Archäologie‘ leisten?“ statt. Die Podiumsgäste kam sehr schnell mit dem diskussionsfreudigen Publikum ins Gespräch, so dass eine anregende Atmosphäre herrschte. Aufgrund der Aktualität des Problems der Vermittlung von Theorien und der kürzlich stattfindenden DGUF-Tagung zum Thema „Schafft sich die Öffentlichkeit eine andere Archäologie? Analysen einer Machtverschiebung“ bat Doreen Mölders auch Rainer Schreg aufs Podium. Gemeinsam wurden die neuen Herausforderungen für die Theorieentwicklung erörtert.

Externer Bericht über die Podiumsdiskussion von Rainer Schreg

AG TidA Neuigkeiten Juni 2015

Liebe Mitglieder der AG TidA,

da die Erfurter MOVA/WASV-Tagung immer näher rückt, möchten Euch/Sie nochmals auf unsere Podiumsdiskussion am 17.6. 2015 zum Thema „Talk talk talk – Was kann, soll und muss die ‚Theorie in der Archäologie‘ leisten?“ aufmerksam machen. Doreen Mölders lädt zu diesem Thema verschiedenste Archäolog_innen ein. Verlinkt findet Ihr, bzw. finden Sie einen Flyer, der auch gern an den jeweiligen Institutionen ausgehangen werden darf.

Weiterhin freuen wir uns, dass unsere erste Eröffnungsdiskussionsveranstaltung zum Thema „Ethik und Archäologie“ im Rahmen der ArchaeoWorks-Berufsmesse Anklang gefunden hat und freuen uns sehr auf den Workshop im November in der Jugendherberge Kassel. Dazu möchten wir Euch/Sie selbstverständlich herzlich einladen. Genauere Informationen befinden sich unten und im Anhang. Insbesondere bitten wir auch um eine (verbindliche) Anmeldung, da die Plätze auf 50 Personen begrenzt sind. Die Anmeldung erfolgt über das Formular auf http://www.kritischearchaeologie.de/ethik_und_archaeologie_2015.php.

Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, unsere elf Neumitglieder willkommen zu heißen, welche auf der ArchaeoWorks-Veranstaltung beigetreten sind und vor allem aus dem Bereich der Studierenden und Promovierenden stammt.

Beste Grüße im Namen der AG TidA

Stefan Schreiber


Ankündigung Ethik und Archäologie

Gerade weil Archäologie eine Wissenschaft ist, die sich mit vergangenen Menschen befasst und gegenwärtige Menschen beeinflusst, sollten Akteur_innen die Auseinandersetzung mit ihrer ethischen Verantwortung nicht scheuen. Daher ist es umso verwunderlicher, dass es im deutschsprachigen Raum bisher kaum Diskussionen über den Zusammenhang von Archäologie und Ethik gab. Dies möchten wir ändern.

Am 6. und 7. November 2015 veranstalten das Forum Kritische Archäologie (FKA), die AG Theorien in der Archäologie (AG TidA) und das Forum Archäologie in Gesellschaft (FAiG) einen Workshop, auf dem Studierende und Lehrende archäologischer Fächer ihre Interessen, Meinungen und Standpunkte einbringen können. Verschiedene Themen und Perspektiven zu Ethik werden in Gruppen besprochen und gemeinsam offen diskutiert. Die Ergebnisse des Workshops können in die Fächer weitergetragen werden und sollen zu weiterer anhaltender Diskussion anregen.

Themen:

Themen werden im Laufe des Sommers auf verschiedenen Foren gesammelt und können u.a. folgende Fragen beinhalten:

–    Verantwortung der Archäologie heutigen Menschen gegenüber (Öffentlichkeit, Wissenschaftler*innen)

–    Konsequenzen archäologischen Handelns und Wirkens als „Archäologiefolgenabschätzung“

–    Verantwortung vergangenen Subjekten gegenüber: kann es so etwas geben, wenn ja, wie?

–    Verantwortung archäologischen Befunden und Funden gegenüber (Ausgrabung als Zerstören von Befunden usw.)

–    Neue Technologien als „dual use“ Effekte (Drohnen auf Ausgrabungen, aDNA-Nutzung usw.)

Teilnahmegebühr:

Die Teilnahmegebühr umfasst die Unterkunft im Mehrbettzimmer, incl. Kaffee, Abendessen,Frühstück und Mittagessen.

normaler Preis 30,00 € (z.B. Studierende und Arbeitslose)
solidarischer Preis 40,00 € (Empfehlung für Verdienende)

Die Unterbringung im Doppelzimmer ist zu einem Aufpreis von 3,50 € pro Person begrenzt möglich.

Termin:

Die Veranstaltung findet vom Freitag, den 6. November 2015 ab 13:00 Uhr bis Samstag, den 7. November 2015 um 16:00 in der Jugendherberge Kassel statt. Kassel ist von vielen Orten günstig mit der Bahn oder Fernbussen erreichbar.

Anmeldung:
Da die Teilnahme wegen der Unterbringungsmöglichkeiten auf 50 Personen beschränkt ist, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung. Details dazu unter http://www.kritischearchaeologie.de/ethik_und_archaeologie_2015.php

Download Ankündigung

Aktuelle Neuigkeiten Stand 8. November 2014

Liebe Mitglieder der AG TidA,

wir möchten Euch/Sie über einige Neuigkeiten informieren.

Zum Ersten freuen wir uns, mitteilen zu können (wenn auch mit ein wenig Verspätung), dass unsere Sektion „Zeitkonzepte – Zeiterfahrung – Zeitgeist“ vom 7. Deutschen Archäologiekongress erschienen ist. Ein Großteil der Beiträge konnte als Themenheft „Zeichen der Zeit. Archäologische Perspektiven auf Zeiterfahrung, Zeitpraktiken und Zeitkonzepte“ im Forum Kritische Archäologie 3 (2014) open access publiziert werden. Vielen Dank an die Herausgeberinnen Sabine Reinhold und Kerstin P. Hofmann sowie dem Herausgeber_innenkollektiv des Forums Kritische Archäologie. Das Themenheft kann unter http://www.kritischearchaeologie.de/repositorium/fka/Forum_Kritische_Archaeologie_2014_3_Reader_Zeit.pdf eingesehen und heruntergeladen werden.

Zum Zweiten danken wir allen Teilnehmenden und besonders den Referent/innen, welche uns auf dem 8. Deutschen Archäologiekongress in Berlin bei unserer Sektion „Ordnungen des Wissens“ einem spannenden und diskussionsreichen Tag bescherten.

Zum Dritten fand zeitgleich unsere Mitgliederversammlung statt. Das Protokoll der Sitzung findet Ihr/findet Sie hier. Insbesondere fand eine Abstimmung über die zukünftigen Mitgliedsbeiträge statt. Es wurde beschlossen, die Beiträge für Studierende und prekär (Un)Beschäftigte auf 10 EUR zu senken, den regulären Beitrag bei 40 EUR zu belassen und für Mitglieder, welche sich aufgrund freiwilliger Selbstzuordnung zu den besser Verdienenden zählen, einen Beitrag von 80 EUR zu erheben. Dieser Beitragssatz gilt ab dem Geschäftsjahr 2015.

Zum Vierten möchten wir nochmals auf unsere Webseite (www.theorieag.de bzw. www.agtida.de) hinweisen, auf welcher wir weitere News und Informationen veröffentlichen. Hier kann auch ein RSS-Feed abonniert werden, um zeitnah auf Veränderungen unserer Seite aufmerksam gemacht zu werden.

Zum Fünften haben wir beschlossen, in Erfurt an der Veranstaltung des WSAV/MOVA vom 15.-19.6.2015 teilzunehmen. Es ist derzeit eine Podiumsdiskussion zum Thema „Perspektiven der Theorie in den Archäologien“ geplant. Außerdem wird dort unsere nächste Ordentliche Mitgliederversammlung statt, bei der auch der Vorstand neu gewählt werden wird. Genauere Informationen sowie die Einladung dazu werden selbstverständlich noch erfolgen

Anbei findet Ihr/finden Sie außerdem noch einen Flyer, welcher an den jeweiligen Instituten ausgehängt werden darf und auch der Mitgliederwerbung dienen soll. Bei Anfrage können natürlich auch gern bereits gedruckte Exemplare zugeschickt werden.

Herzliche Grüße im Namen des Vorstandes
Karin Reichenbach und Stefan Schreiber

Themenheft „Zeichen der Zeit“ erschienen

Wir freuen uns, dass unsere Sektion „Zeitkonzepte – Zeiterfahrung – Zeitgeist“ vom 7. Deutschen Archäologiekongress erschienen ist. Ein Großteil der Beiträge konnte als Themenheft „Zeichen der Zeit. Archäologische Perspektiven auf Zeiterfahrung, Zeitpraktiken und Zeitkonzepte“ im Forum Kritische Archäologie 3 (2014) open access publiziert werden. Vielen Dank an die Herausgeberinnen Sabine Reinhold und Kerstin P. Hofmann sowie dem Herausgeber_innenkollektiv des Forums Kritische Archäologie.

Themenheft als open access Publikation downloaden: http://www.kritischearchaeologie.de/repositorium/fka/Forum_Kritische_Archaeologie_2014_3_Reader_Zeit.pdf

Für eine vollständige Übersicht der Vorträge und Abstracts siehe http://v22016073679635713.nicesrv.de/sektion-am-7-deutschen-archogenkongress-vorliges-programm-mit-abstracts-juli-2011-4/)

Außerdem sind weitere Vorträge der Sektion bereits andernorts erschienen:

Eggert, Manfred K. H., Über Zeit und Archäologie. Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 52(2), 2011 (2012), 215–238.

Hinz, Martin, Preserving the past, building the future? Concepts of time and prehistoric monumental architecture. In: Martin Furholt/Martin Hinz/Doris Mischka (Hrsg.) „As time goes by?“ Monumentality, Landscapes and the Temporal Perspective. Proceedings of the international workshop „Socio-Environmental Dynamics over the last 12,000 years: The creation of landscapes II (14th-18th March 2011)“ in Kiel, Vol. 2 (Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie 206) (Bonn 2012), 45–60.

Pannhorst, Kerstin, Jenseits der Chronologie? Zeit im Museum. Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 52(2), 2011 (2012), 239–251.

Schier, Wolfram, Zeitbegriffe und chronologische Konzepte in der Prähistorischen Archäologie. Prähistorische Zeitschrift 88(1-2), 2013, 258–273.

Siegmund, Frank, Schnelle Zeiten – langsame Zeiten: archäologische Chronologiesysteme als Geschichtsquelle. Archäologische Informationen 35, 2012, 259–270.

Unterschreiben gegen Streichen!

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Das Rektorat der Universität Leipzig hat vor einigen Wochen u. a. die Streichung des Instituts für Klassische Archäologie mit Antikenmuseum beschlossen. Die Empörung über diese Pläne ist groß, zu Recht, und die Statements im regionalen und überregionalen Blätterwald sind dementsprechend eindeutig: der vom Rektorat angesetzte Stellenabbau ist eine inakzeptable Beschneidung der Geisteswissenschaften an der Leipziger Universität, die bislang auf Vielfalt setzte, gerade im Bereich der sogenannten ‚Kleinen Fächer‘. Dabei beruht nach Einschätzung kritischer Stimmen das Spardiktat auf inzwischen überholten Schätzungen zur Entwicklung der Studierendenzahlen, die keinesfalls – wie erwartet – zurückgegangen, sondern – ganz im Gegenteil – erheblich gestiegen sind. Unabhängig von Zukunftsprognosen wie diesen, sollte es Priorität des Freistaates sein, Bildung und Kultur zu fördern und nicht zu streichen. Wir rufen also dazu auf, die vom Fachschaftsrat des Studiengangs „Archäologie der Alten Welt“ veröffentlichte „Petition zum Erhalt des Instituts für Klassische Archäologie und des Antikenmuseums der Universität Leipzig“ mit einer Unterschrift zu unterstützen!

Ausführliche und aktuelle Informationen über die geplanten Kürzungen an der Universität Leipzig liefert der Blog: ausgraben