Vorstand
Vorsitzender: Martin Renger (Universität Heidelberg)
Martin Renger studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Vorderasiatische Archäologie sowie Altorientalische Philologie an den Universitäten Leipzig (BA) und Freiburg (MA). In seiner Promotion (Berlin/Freiburg) beschäftigt er sich mit dem Thema sozialer Ordnung und Kollektivierungsprozesse am Beispiel der Neolithisierung Westasiens. Er ist an der Schnittstelle Urgeschichtliche Archäologie Westasiens tätig und interessiert sich allgemein für Theorien und Methoden in der Archäologie, besonders jedoch für ordnungs- und gesellschaftstheoretische, raum- und dort speziell für architektursoziologische Perspektiven. Vor diesem Hintergund hat er auch den sich im Aufbau befindenden TidA-Arbeitskreis ‚Architekturen gesellschaftlicher Ordnungen (AK ArgO)‘ mitgegründet. Zudem beschäftigt er sich mit Fragen und Aspekten zur Wissenssoziologie und -geschichte, Wissenschaftsforschung, zur politischen und ethischen Dimension im Rahmen einer kritischen Archäologie und zur politischen Anthropologie. Seit 2012 ist er Mitglied, seit 2015 im Beirat der AG TidA e.V. tätig und Mitinitiator der Workshopreihe ‚Theory in Practice‘ sowie des Freiburger Theorie-Lesezirkels.
Stellv. Vorsitzende: Sabine Neumann (Philipps-Universität Marburg)
Sabine Neumann ist Nachwuchsgruppenleiterin am Marburger Centrum Antike Welt der Philipps-Universität Marburg. Die Nachwuchsgruppe ist angeliedert an das Graduiertenkolleg 2844 „Inszenierung religiöser Atmosphäre in antiken Kulturen“ und untersucht verschiedene Aspekte antiker Religion im Mittelmeerraum der archaischen bis römischen Kaiserzeit, so zu Fragen zur Interkulturalität von Religion, der Mobilität von Gottheiten und Kulturpersonal sowie Wechselwirkungen zwischen der politischen Ordnung der Städte und religiösen Dynamiken.
Sie studierte an der LMU München Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte. In ihrer Doktorarbeit mit dem Thema „Grotten in der hellenistischen Wohnkultur“ befasste sie sich mit der Rezeption von Natur in der Antike. In ihrem im Juli 2023 abgeschlossenen Habilitationsprojekt untersuchte sie Kulte für die graeco-ägyptischen Gottheiten in Athen anhand des Konzepts des Social Imaginary. Darüber hinaus interessiert sie sich für Fragen zu antiker Migration, female agency und Ethik in den Archäologien. In Marburg veranstaltet sie regelmäßig Theorielesezirkel, Workshops und Roundtables zu den Themen antiker Religion, digitale Methoden in der Erforschung von Religiosität und Archaeology of Religion. Sie ist seit
2014 Mitglied der AG TidA e.V. und engagierte sich die vergangenen 6 Jahre im Beirat.
Schatzmeisterin: Tina Beck (FU Berlin)
Tina Beck hat Sozial- und Kulturanthropologie und Ägyptologie an der Freien Universität Berlin studiert. Sie ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ägyptologischen Seminar der Freien Universität Berlin und arbeitet an ihrer Dissertation über private (nicht-königliche) Grabstatuen aus Holz aus Mittelägypten (Akhmim-Beni Hasan) während der Ersten Zwischenzeit und des Mittleren Reiches (2205-1630 v. Chr). Hierbei untersucht sie die Verbindungen Mensch-Objekt-Ritual im Kontext des Bestattungsrituals aber auch des nachfolgenden memorial cults. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der Fachgeschichte der Ägyptologie und postkoloniale Ansätze in der ägyptologischen Forschung.
Webseitenbeauftragte: Astrid Schmölzer (Universität Wien)
Astrid Schmölzer hat Archäologie und Alte Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz studiert und über die Ikonographie der Matronen in der Provinz Germania Inferior promoviert.
Sie ist derzeit Universitätsassistentin (Postdoc) am Institut für Klassische Archäologie an der Universität Wien. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Archäologie der Römischen Provinzen, Institut für Archäologische Wissenschften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Ihre Schwerpunkte liegen in der Archäologie der Rhein- und Donauprovinzen (besonders Germania Inferior und Superior, Noricum und Pannonien), der lateinischen Epigraphik, der spätantiken Sozial- und Kulturgeschichte sowie digitalen Methoden in der Archäologie.
Geschäftsführung: derzeit vacant
Beirat
Sarah Bockmeyer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
Sarah Bockmeyer (sie/ihr) hat ihren MA in Ur- und Frühgeschichtlicher Archäologie an der Universität Münster (2015) abgeschlossen und lebte danach einige Zeit in Manchester, UK. Zurzeit verfasst sie ihre Doktorarbeit über die Bedeutung unterschiedlicher Grabstrukturen in den neolithischen Gesellschaften der Trichterbecherkultur-Gruppen im westlichen Niedersachsen auf der Basis von New Materialism und Assemblage Theory im Excellenzcluster ROOTS an der Universität Kiel und versucht diese neuen Ansätze mit Theorien über relationale Personhood und Kinship zu verbinden.
Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Grabformen der Megalith- und Einzelgräber und deren Funktion, wobei die zentrale Frage lautet, was der funktionale Unterschied der verschiedenen Grabformen war. Ausgangspunkt ist die Idee das verschiedene Grabformen nicht unbedingt soziale Unterschiede darstellen, sondern verschiedene Funktionen hatten; dies gilt für die Formenvielfalt der Megalithgräber als auch für die große Variabilität der Erdgräber.
Ihre Kernthemen sind daneben Theorien über Vibrant Matter und die daraus resultierenden Implikationen für die Betrachtung archäologischer Materialien wie zum Beispiel die Überwindungen von Dualismen und Gegensätzen, wie Natur/Kultur etc. aber auch Übergänge zwischen Epochen betreffend, sowie die Reflektion eigener, moderner Lebensweisen und -ansichten, die nicht auf die Vergangenheit projiziert werden sollten.
Christoffer J. Diedrich (Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster)
Christoffer Diedrich leitet die wissenschaftliche Dokumentation sowie Projekte im Bereich Digital Heritage im Denkmalfachamt für Westfalen-Lippe. Zugleich forscht er zu Themen der archäologischen Grundlagenforschung sowie zu erkenntnistheoretischen Fragestellungen im Spannungsfeld von Archäologie, Denkmalpflege und historischer Bauforschung. Wie auch bei anderen Forschungsprojekten in Griechenland und der Türkei liegt hierbei ein wesentlicher Fokus seiner Tätigkeit im Bereich des Forschungsdatenmanagements.
Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Klassische Philologie, sowie Geschichtswissenschaften an den Universitäten Münster, Freiburg und der İstanbul Üniversitesi. In seiner Abschlussarbeit befasste er sich mit bildwissenschaftlichen und bildtheoretischen Ansätzen im Kontext einer methodologischen Analyse zu sozial- und kulturgeschichtlichen Untersuchungen in der Klassischen Archäologie. Sein Forschungsinteresse gilt dem wissenschaftlichen Bildgebrauch, den Theorien und Methoden der archäologischen Informationsgenese und der kulturhistorischen Wissenschaftstheorie.
Asuman Lätzer-Lasar (Philipps-Universität Marburg)
Asuman Lätzer-Lasar: Frau, Migrationshintergrund, Arbeiter*innenkind, Archäologin auf dem zweiten Berufsweg, Hauptverdienerin der Familie, zwei Kinder.
Derzeit ist sie Akademische Rätin am Archäologischen Seminar der Klassischen Archäologie an der Philipps-Universtität Marburg. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien an der Universität Erfurt und Kernmitglied der DFG Kollegforschungsgruppe „Religion und Urbanität. Wechselseitige Formierungen“ (FOR 2779). Dort forschte sie zum Thema der römischen Religionen im westlichen Mediterraneum, insbesondere zu den Verehrungspraktiken und der gelebten Religion im urbanen Raum unter Einbindung von soziologischen, urbanistischen, anthropologischen und religionshistorischen Ansätzen.
Sie ist Mitglied des Editorial Boards der Zeitschrift ARYS: Antigüedad: Religiones y Sociedades, der AG Kultur|Bewegungen (AG TidA) und des DAI-Forschungsnetzwerkes Cluster 6 „Connected Cultures? Konzepte, Phänomene, Praktiken kultureller Interaktion“. Als Visiting Scholar war sie an die Universitäten Stanford und UC Irvine (USA) eingeladen. Seit letztem Jahr ist sie Mentorin im Programm „Erste Generation Promotion Mentoring+“ der Universität zu Köln.
Davor war sie Geschäftsführerin beim Internationalen Kolleg Morphomata in Köln. In dieser Zeit hat sie sich primär mit kulturwissenschaftlichen Theorien und Konzepten der Figuration und des Kulturaustausches auseinandergesetzt.
Für ihre Dissertation über die sog. Pergamenische Importkeramik in Ephesos während des Hellenismus und der frühen Kaiserzeit, die von der interdisziplinären Graduiertenschule a.r.t.e.s. an der Universität zu Köln gefördert worden ist, hat sie Ansätze aus der qualitativen Netzwerkanalyse und post-koloniale Theorien fruchtbar gemacht.
Sie studierte die Fächer Provinzialrömische Archäologie, Klassische Archäologie, Ältere Sinologie und Islamwissenschaften an der Universität zu Köln. Ihr Auslandssemester führte sie an die Tamkang Universität (Danshui/Taiwan). Neben und nach ihrem Studium hat sie langjährig an Ausgrabungen und Forschungen in der Türkei teilgenommen, wie z.B. Doliche (Gaziantep), Perrhe (Adiyaman), Ephesos (Selçuk), Ainos (Enez) und Patara (Gelemiş), sowie in anderen Ländern, wie Griechenland (Aigeira), China (Hancheng), und der Mongolei (Ulaanbaatar).
Stefan Schreiber (Leibniz-Zentrum für Archäologie Mainz)
Stefan Schreiber ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Theoretische Archäologie am Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz. Dort ist er Sprecher im Forschungsfeld „Zusammenleben in komplexer werdenden sozialen Gefügen“. Zugleich ist er Sprecher der Area „Umsorgtes Leben“ am Profilbereich „40.000 Years of Human Challenges“ der JGU Mainz. Er studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Ur- und Frühgeschichte, Mittelaltergeschichte und Ältere Deutsche Literatur. Seine Doktorarbeit (Wandernde Dinge als Assemblagen. Neo-materialistische Perspektiven zum ‚römischen Import‘ im ‚mitteldeutschen Barbaricum‘) verfasste er am Exzellenzcluster TOPOI der Freien Universität Berlin. Er ist Mitherausgeber des Journals Forum Kritische Archäologie. Seine Forschungsinteressen sind die Verflechtungen von menschlichen und nicht-menschlichen Akteur*innen, Neuer & Feministischer Materialismus und antike Biopolitik sowie generell metaarchäologische, postkoloniale und posthumanistische Fragen zur Rolle von Archäologie im Allgemeinen. Von 2014–2019 war er Sprecher der AG TidA.
Sarah Scoppie (LAD Regierungspräsidium Stuttgart)
Sarah Scoppie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart im Referat „Denkmalfachliche Vermittlung und Weltkulturerbe“. Dort ist sie für den Antrag zur Aufnahme der Heuneburg als Bestandteil der zur Nominierung vorgeschlagenen „Keltischen Machtzentren der älteren Eisenzeit nordwestlich der Alpen“ auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes zuständig. Sarah hat Ur- und Frühgeschichte und klassische Archäologie an den Universitäten Mainz und Tübingen studiert und 2007 mit einer Magisterarbeit über museale Präsentationsformen etruskischer Gräber abgeschlossen. Nach beruflichen Stationen im wissenschaftlichen Verlagsbereich und am Landesmuseum Württemberg, ging sie 2014 nach Großbritannien, um an der University of Leicester zum Identitätenwandel in Nordwestitalien unter dem Einfluss der römischen Eroberung zu promovieren (Scheffler 2018) und in der Wissenschaftsvermittlung/Outreach zu arbeiten.
Ihr Forschungsinteresse gilt der Identitätenforschung, insbesondere dem Einfluss moderner Identitäten auf die Wahrnehmung vergangener Identitäten, der Wissenschaftsvermittlung und Kulturerbemanagement, vor allem unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung. Sarah ist außerdem seit 2019 Mitglied des Theoretical Roman Archaeology Conference Standing Committee.
Alexander Veling (FU Berlin)
Alexander Veling hat Archäologie, Soziologie und Geschichte in München, Bamberg, Frankfurt/Oder und Berlin studiert und ist derzeit Doktorand in der Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS). Er forscht zu Sozial- und Kulturtheorien, Spätantike und Frühmittelalter und Methoden der Archäologien. Sein besonderer Schwerpunkt sind Praxistheorien in postdisziplinärer Perspektive. In der Promotion entwickelt er neue Forschungskonzepte für Sozialarchäologie und Gräberarchäologie und wendet diese auf den Kontext der sogenannten Völkerwanderungszeit an. Alexander Veling leitet außerdem den Theorielesezirkel des Berliner Antike-Kollegs.
Kooptierte Beiräte
Stephanie Renger (Universität Kiel)
Stephanie Renger ist derzeit akademische Mitarbeiterin beim Fachinformationsdienst Propylaeum (UB Heidelberg) in einem Projekt mit NFDI4Objects des DAI. Sie hat Archäologie, Kunstgeschichte und Geschichte an den Universitäten Bonn, Freiburg und Rom studiert. In ihrer Promotion zum Thema „Das Forum von Pompeji als sozialer Handlungsraum“ in der Klassischen Archäologie an der CAU Kiel konzentriert sie sich auf architektursoziologische sowie praxeologische Ansätze, aber auch ‚Klassiker‘ wie das Konzept des Habitus von Pierre Bourdieu spielen darin eine große Rolle. Sie ist seit 2013 Mitglied in der TidA und engagiert sich seit 2017 mit Pausierungen im Beirat. Außerdem ist sie Mitinitiatorin der Workshopreihe ‚Theory in Practice‘ sowie des sich im Aufbau befindenden TidA-Arbeitskreises ‚Architekturen gesellschaftlicher Ordnungen (AK ArgO)‘. Neben der Archäologie ist sie zudem freiberufliche Lektorin, Redakteurin und Setzerin.