Die „harte“ Version,
die „weiche“ Version und das Problem der Brückenannahmen
Erwiderung auf eine Rezension von Martin Hinz im Rundbrief der Arbeitsgemeinschaft Theorie in der Archäologie
von Knut Petzold
Äußerst positiv überrascht durfte ich vor einiger Zeit zur Kenntnis nehmen, dass über drei Jahre nach deren Entstehung und eineinhalb Jahre nach ihrer Publikation meine interdisziplinär-theoretischen Überlegungen zur Erklärung archäologischer Phänomene (Petzold 2007) freundlicher Weise durch Martin Hinz im Rundbrief der Arbeitsgemeinschaft Theorie besprochen worden sind (Hinz 2008 ).
Noch erfreulicher ist, dass die Redaktion mir eine Stellungnahme zu dieser Besprechung ermöglicht1 . In diesem Zusammenhang möchte ich auch gleich auf Hinz’ Feststellung eingehen, das von mir gezeichnete Bild zur Beschäftigung mit theoretischen Themen in der deutschen Archäologie entspräche nicht der aktuellen Forschungsrealität (Hinz 2008, 34 ). Seit Erscheinen des besprochenen Büchleins bin ich schon häufiger mit dem Vorwurf konfrontiert worden, die aktuelle deutschsprachige Archäologie sei entgegen ‚meiner Behauptung’ überhaupt nicht theorieabstinent. Dabei war häufig mein Eindruck, dies sei die einzige Aussage, die mit der Arbeit in Verbindung zu bringen sei. Aus diesem Grund möchte ich die Gelegenheit und Stelle nutzen, um ein für allemal herauszustellen, dass die derzeitige deutschsprachige Archäologie aus meiner Sicht ganz offenbar nicht theorieabstinent ist. Die Tatsache, dass der hier zur Debatte stehende Ansatz in diesem Rundbrief diskutiert werden kann,spricht ganz und gar für sich. Der Korrektheit halber soll aber nochmals betont werden, dass nicht ich dieses Bild gezeichnet habe, sondern theoretisch interessierte Vertreter des Fachs selbst, deren Einschätzungen nur durch mich aufgegriffen worden sind (Petzold 2007, 15-19) und die sich im Gegensatz zu Hinz’ Aussage auch nicht nur auf die forschungsgeschichtliche Vergangenheit beziehen (insbesondere Sommer 2002).
Ich hoffe, damit diesen Punkt endgültig geklärt zu haben und somit eine gewisse Offenheit für den eigentlichen Kern der Arbeit und für den Inhalt des Diskussionsbeitrags schaffen zu können, in dem es absolut nicht darum geht, der deutschsprachigen Archäologie Theorieabstinenz vorzuwerfen, sondern – ganz im Gegenteil – eine aufkeimende Debatte weiter anzustoßen.
Die Theorie der rationalen Wahl und das Problem der Brückenannahmen
Es ist aus meiner Sicht außerordentlich positiv zu bewerten, dass Hinz die erfolgreiche Anwendung des diskutierten Ansatzes in der Archäologie zumindest grundsätzlich für möglich hält. Insbesondere hebt er dabei die methodische Stringenz, die Einbeziehung der Akteursebene und deren Verbindung mit der Strukturebene hervor (Hinz 2008, 38 ).2 Zielsicher findet er aber auch den punctum saliens, über den sich trefflich debattieren lässt. Um seine Kritik angemessen aufgreifen zu können, erscheint eine kurze Rekonstruktion der Positionen anhand des Ansatzes notwendig.
Der Strukturell-Individualistische Ansatz stellt eine Verknüpfung des methodologischen Individualismus‘, also der Erklärung struktureller Explananda über individuelle Handlungen, mit der der Theorie Rationaler Wahl dar.3 Die Rational-Choice-Theorie (RC) ist ihrerseits wiederum sehr genügsam. So werden nur drei Annahmen zur Erklärung von Handlungen auf der Mikroebene herangezogen: Erstens besitzen Akteure individuelle Präferenzen (oder auch Ziele), die in einer wie auch immer gearteten Präferenzordnung stehen. Zweitens unterliegen die Handlungen in jeder Handlungssituation spezifischen Restriktionen. Drittens wird postuliert, dass Akteure unter den gegebenen situativen Restriktionen diejenige Handlung wählen, mit der es ihnen möglich ist, ihre Präferenzen im größtmöglichen Umfang zu realisieren (z.B. Coleman 1995, 17; Opp 2004, 44-45). Zunächst sagt uns dieses Theoriegebäude im Hinblick auf konkrete Forschungsfragen jedoch leider überhaupt gar nichts.
„Ohne systematische Annahmen über die Nutzenargumente, Präferenzänderung (bzw. -stabilität) und subjektive Wahrscheinlichkeiten, ist die Nutzentheorie wie ein leerer Sack.“ (Lindenberg 1981, 26)
Es müssen daher Zusatzannahmen zu jedem Bestandteil der Theorie getroffen werden, die den Abstand der Nutzentheorie zur Realität „überbrücken“, so genannte „Brückenannahmen“ (z.B. Lindenberg 1996a).4
Werden derlei systematische Annahmen nicht getroffen, bleibt eine Erklärung unvollständig. Es gilt also, bei jeder konkreten Anwendung die Ziele der Akteure zu explizieren und die beeinträchtigenden Restriktionen sowie die zur Verfügung stehenden Mittel für die jeweiligen Handlungssituationen herauszustellen. Hierbei treten selbstverständlich allerhand Probleme auf, um die es in der Soziologie heftige Diskussionen gibt5 und die auch die hier zur Debatte stehenden Positionen scheiden.
Vor allem wird zwischen einer „harten“ und einer „weichen“ Variante der Rational-Choice-Theorie unterschieden (Opp 2004, 46-48). Die harte Variante geht dabei von sehr einfachen Zusatzannahmen aus. Demnach werden nur egoistische Motive als Präferenzen angenommen, die zudem im Modell stabil bleiben. Als Restriktionen gehen nur objektive und materielle Ressourcen in das Explanans ein, bei dem zudem eine vollständige Informiertheit des Akteurs angenommen wird. Alles in allem werden Verhaltensänderungen in der harten Version über externe Restriktionen bzw. positive Anreize erklärt.
Demgegenüber erweitert die weiche Variante das Modell um die Vielfalt menschlicher Präferenzen, die je nach Situation unterschiedlich sein können, außerdem um mentale Restriktionen und um eine begrenzte Rationalität. In dieser Version kommen sowohl die externen wie internen (mentalen) Restriktionen wie auch die situativen Präferenzen in der Erklärung zum Tragen.
Während nun meine Position ist, dass die harte Variante bei der Anwendung der RC-Theorie in der Archäologie vorzuziehen sei (Petzold 2007, 88-90), kritisiert dies Hinz unter Aufführung einer Reihe von Abweichungen und Situationen, die mit dieser Variante nicht erklärt werden können, und plädiert stattdessen für die Anwendung einer weichen Variante in der Archäologie (Hinz 2008, 36-37 ). Aus allgemeiner Perspektive kann als unumstößlicher Vorteil einer weichen Version zweifellos die Modellierung wesentlich realistischerer Erklärungen sozialer Prozesse und Phänomene angesehen werden, da z.B. Normen, intrinsische Motivationen, soziale Erwartungshaltungen, einzig wahrgenommene Restriktionen und vor allem eine nur begrenzte Rationalität angenommen werden.
Dennoch kann ich Hinz’ Schluss „Nur eine Theorie, die auch die Veränderung von Präferenzen zulässt und mental-kognitive Prozesse in die Analyse mit einbezieht, kann für die Archäologie von Nutzen sein.“ (Hinz 2008, 37 ) nicht folgen. Der Grund hierfür ist schlicht, dass es bei dem hier diskutierten Ansatz eben nicht um die Erklärung beobachtbarer sozialer Prozesse und Phänomene in irgendeiner Sozialwissenschaft geht, sondern dass das Anliegen in einer Anwendbarkeit bei der Untersuchung prähistorischer sozialer Prozesse und Phänomene durch die ur- und frühgeschichtliche Archäologie liegt.
So stellt Hinz selbst fest, „dass aufgrund des völlig anderen Quellenmaterials der einzelnen Disziplinen eine direkte Übernahme als schwierig anzusehen ist.“ (Hinz 2008, 34 ).5 Eine ‚direkte’ Übernahme der weichen RC-Variante, wie sie Hinz fordert, ist demnach ebenfalls als schwierig anzusehen, sodass hier die Brückenannahmen mit der Frage ins Spiel kommen, wie diese überhaupt gewonnen werden könnten. Nach Lindenberg kann man zwischen „theoriearmen“ und „theoriereichen“ Brückenannahmen unterscheiden (Lindenberg 1996a, 127-128). Theoriearme Brückenannahmen sind charakterisiert als Zustandsbeschreibungen der in der Theorie vorkommenden Parameter. Da es an dieser Stelle um die Ziele der Akteure geht, heißt das, dass diese als reine Sachinformation weitestgehend unabhängig von jeglicher theoretischen Anbindung je nach Situation, in der Regel empirisch, ermittelt werden. Theoriereiche Brückenannahmen gehen – bezogen auf die Präferenzen eines Akteurs – eben nicht prinzipiell von der situativen Einzigartigkeit der Präferenzen aus, sondern können auch „vereinfachende Idealisierungen“ (Lindenberg 1996a, 128) sein, ohne deren Kenntnis unklar bleibt, was die Gesamttheorie überhaupt mit dem betrachteten Sachverhalt zu tun hat. Mit anderen Worten: Prinzipiell lassen sich Brückenannahmen über die Präferenzen der Akteure sowohl empirisch messen als auch theoretisch setzen.
Hinz hat recht ausführlich geschildert, warum die Ziele der Akteure variabel sein und auch mental-kognitive Restriktionen Beachtung finden sollten (Hinz 2008, 36-37 ). Leider bleibt er jedoch selbst eine Antwort schuldig, wie man bei konkreten Fragestellungen eben jene Brückenannahmen für die situativen, da veränderlichen, Ziele und mentalen Restriktionen ermitteln könnte.
Eine empirische Ermittlung ist – jedenfalls nach meiner Überzeugung – für den prähistorischen Akteur vollständig ausgeschlossen. Der Forderung Hinz’, gleichsam idiosynkratisch ausgeprägte Präferenzen und Restriktionen in eine Erklärung einzubeziehen, kann in der Archäologie auf empirischem Wege nicht nachgekommen werden. Man kann beim besten Willen einen prähistorischen Akteur nicht danach befragen, wie wichtig ihm beispielsweise nun der Bau eines megalithischen Monuments ist und warum er sich gerade daran beteiligt oder nicht, und ermitteln, wie beispielsweise das persönlichkeitspsychologische Maß seiner internen Kontrollüberzeugung dabei wirkt.
„On this account, historical sociologists [archaeologists, K.P.] must place greater reliance on motivational assumptions in their explanations. Therefore they must be sophisticated about deriving models from assumptions about goals and instrumental action.” (Kiser/Hechter 1998, 802).
Dieser Einschätzung folgend kann die Bestimmung der Präferenzen eines prähistorischen Akteurs daher nur über theoriereiche Brückenannahmen gelingen. Einen Vorschlag zur theoriereichen Gewinnung veränderbarer Präferenzen liefert Hinz jedoch leider auch nicht.
Angesichts der unendlich großen Menge an möglichen Zielen stellt sich wiederum die Frage, welche Ziele man sinnvollerweise annehmen sollte, wenn man schon welche annehmen muss. Gerade für historische Zusammenhänge schlagen unter anderem Kiser und Hechter allgemeinmenschliche Ziele wie Macht, Wohlstand oder soziales Prestige vor, da diese sich in den Anwendungen bewährt hätten und verlässliche Prognosen erlaubten (Kiser/Hech ter 1998, 802).
„Further, these goals also have straightforward behavioral implications, making it feasible to construct testable models.“ (Kiser/Hech ter 1998, 802).
Derlei anthropologische Zielannahmen sind natürlich insofern problematisch, als dass sie offensichtlich bei einer Vielzahl von Handlungen höchstens eine untergeordnete (oder übergeordnete) Rolle spielen. Einige Autoren haben daher versucht, den allgemeinmenschlichen Zielen eine Ebene instrumenteller Hauptziele zu unterstellen, die zur Erreichung der Primärziele herangezogen werden können (z.B. Lindenberg 1989). Die Primärziele werden also indirekt über eine Kette von Zwischengütern realisiert. Dabei werden die Primärziele als raum-zeitlich unabhängig angenommen (Lindenberg 1989, 52), während die instrumentellen Ziele kulturell abhängig und damit veränderlich sind.
Die Theorie sozialer Produktionsfunktionen als Brückentheorie
Der von mir vorgelegte Entwurf bestand nun darin, die harte Variante der RC, insbesondere ihre Eigenschaft der Erklärung der (archäologischen) Explananda über messbare, externe Restriktionen, mit der Theorie sozialer Produktionsfunktionen (Lindenberg 1989, Wippler 1996) zu kombinieren (Petzold 2007, 90-93). Die Theorie sozialer Produktionsfunktionen fungiert dabei als Brückentheorie der Präferenzen und wird der buchstäblich „leeren“ RC gleichsam dazugegeben. Dieses entscheidende Vorgehen erwähnt Hinz leider nur am Rande (Hinz 2008, 35 ) und nimmt den Schritt aus meiner Sicht nicht angemessen in seine Diskussion auf, weshalb er hier noch einmal dargelegt werden soll.
Die Theorie sozialer Produktionsfunktionen nimmt in Anlehnung an Adam Smith als allgemeinmenschliche Primärziele soziale Wertschätzung und physisches Wohlbefinden an (Lindenberg 1989, 52) (Abb. 1). Als instrumentelle Hauptziele sozialer Wertschätzung werden Status, positiver Affekt und Verhaltensbestätigung genannt (Lindenberg 1996a, 135-136). Status wird als positive Auszeichnung angesehen und z.B. durch Macht, Wissen und den Besitz knapper Güter produziert. Die altruistische Zuwendung gegenüber einer Person wird als positiver Affekt bezeichnet und wiederum durch Abhängigkeit, soziale Ähnlichkeit und kontinuierliche Interaktion erreicht. Verhaltensbestätigung besteht, wie der Name schon sagt, in der gegenseitigen Bestätigung der ‚richtigen’ Verhaltensweisen und basiert auf Verhaltenserwartungen, Erwartungskoorientierungen und Erwartungskonsistenz.
Als instrumentelle Hauptziele physischen Wohlbefindens werden Behaglichkeit und Genuss herangezogen (Wipp ler 1996, 143).7 Behaglichkeit ist der Zustand der Befriedigung elementarer Bedürfnisse basierend auf Mitteln zur Sicherung des Lebensunterhalts und sichernder Institutionen. Genuss ist ein Zustand der entsprechenden Kombination internen und externen Komforts und wird durch abwechslungsreiche Umgebung gefördert.
Entscheidend an dieser Präferenzkonstruktion ist nun ihr hierarchischer Charakter. Die unter den Primärzielen liegenden Ebenen dienen der Produktion dieser Primärziele, weshalb der Name auch Theorie sozialer Produktionsfunktionen lautet. Die „Produktionsmittel“ nehmen wiederum nach unten in ihrer Abstraktion bzw. Allgemeinheit ab. Damit sind die eigentlichen Produktionsmittel situativ spezifisch und können für Menschen sehr verschieden sein. „Je niedriger man in der Hierarchie ist, desto vielfältiger sind die Wege zu den Hauptzielen der Nutzenfunktion, also desto idiosynkratischer sind die Produktionsmittel“ (Lindenberg 1996a, 135).
Ein anderer wichtiger Vorteil für die Anwendung dieser RC-Version in der Archäologie liegt dabei in dem Umstand begründet, dass die Ziele unterhalb der Primärziele aufgrund ihres instrumentellen Charakters gar nicht mehr zu den Präferenzen im eigentlichen Sinne gehören, sondern genau genommen zu den Restriktionen zählen. Restriktionen sind auch in der harten RC veränderbar, denn über sie wird das Phänomen erklärt.
Außerdem besteht der Vorzug dieses Ansatzes in dem Umstand, dass hiermit eine brauchbare Suchheuristik gegeben ist. Aufbauend auf der Zielhierarchie kann gezielt nach Substitutionsprozessen zwischen den Produktionsmitteln gesucht werden (Lindenberg 1996b, 561).
„Damit wird der Schwerpunkt handlungstheoretischer Analysen verlegt von Fragen der theoretischen Bestimmung individueller Zielvorstellungen und Problemen ihrer empirischen Messung auf Fragen nach den situationsspezifischen Produktionsbedingungen allgemein-menschlicher Zielzustände und Fragen nach der Logik typischer Interaktionssituationen und -strukturen.“ (Wippler 1996, 144)
Vereinfacht gesagt, ist man durch die Verknüpfung der harten RC mit der Produktionsfunktionentheorie das schwierige Problem der empirisch nicht bestimmbaren Präferenzen prähistorischer Akteure ein Stück weit los.
Vor dem Hintergrund dieses theoretischen Instrumentariums nimmt sich auch Hinz’ Generalkritik an der harten RC (Hinz 2008, 36-37) nicht mehr so dramatisch aus.
So lassen sich beispielsweise Routinen durchaus problemlos in den Ansatz integrieren (Hinz 2008, 36 ). Routinen senken die Kosten einer Handlung, weshalb routinierte Handlungen zur leichteren Steigerung der zielführenden Handlungserträge ausgeführt werden. Die Routine von Handlungen lässt sich beispielsweise über Massenware auch in archäologischen Befunden nachweisen und kann dann als Restriktion, nicht aber als Präferenz (!) in die Erklärung einfließen.
Besonders hebt Hinz einen Mangel an Beachtung der kollektiven bzw. strukturellen Ebene hervor, den ich aus meiner Perspektive ganz und gar nicht nachvollziehen kann, zumal er selbst die Verbindung der Handlungs- mit der Strukturebene positiv herausstellt (Hinz 2008, 38 ). Völlig problemlos können im Ansatz – wie es so schön heißt – kollektiv unintendierte Effekte individuell rationalen Handelns modelliert werden. Darin liegt ja gerade einer der Vorteile der Einbettung der RC in die Makro-Mikro-Makro-Erklärung. Beispiele hierfür sind Verkehrsstaus und Börsencrashs, die sich gerade mit einer harten RC gut erklären lassen, da nur egoistische, stabile Präferenzen (alle wollen schnell vorankommen, alle wollen Geld sichern) in die Erklärung eingehen und eben keine Kommunikation für eventuelle Absprachen zur Kooperation stattfindet, sodass das kollektive Ergebnis für jedes einzelne Individuum suboptimal bleibt.
Ferner sehe ich absolut kein Problem darin, Prozesse mit dem Ansatz zu erklären. Im Gegensatz zu Hinz’ Kritik handelt es sich nämlich nicht allein um eine strikt angewendete RC, sondern eben um eine in die Makro-Mikro-Makro-Erklärung eingebettete RC. Prinzipiell lassen sich beliebig viele Erklärungssequenzen nacheinander schalten, wobei das Explanandum der vorangehenden Sequenz die Anfangsbedingungen der nachfolgenden Erklärung darstellt. Die Ergebnisse von Handlungen würden dann als neue externe Restriktionen in einen sinnvollen Zusammenhang zu einer folgenden Handlungssituation gestellt werden. Marx diskutiert diese Vorgehensweise im Hinblick auf die Anwendbarkeit des ökonomischen Forschungsprogramms in der Geschichte und nennt diese Form der Prozessmodellierung „historisch-genetische Erklärung“ in Abgrenzung zu der „kausal-genetischen Erklärung“ (Marx 2007, 37-39), die z.B. eine nicht eingebettete RC liefern würde.
„Notwendig ist damit eine Theorie, die situationsoffen ist und empirisch den jeweiligen Randbedingungen angepasst werden kann.“ (Marx 2007, 38). Genau dieser notwendigen Offenheit versucht der hier vorgestellte Ansatz nachzukommen, indem er Phänomene und Prozesse über veränderliche Restriktionen zu erklären sucht.
Darüber hinaus ist aber auch zur Erklärung von Kooperationen allgemein oder in der sehr speziellen experimentellen Situation des Gefangenendilemmas keine Annahme nötig, „[…] die auch mentale und ethische Präferenzen oder irrationales Verhalten abbilden kann […]“ (Hinz 2008, 37 ). Die erfolgreichste Strategie in einem mehrmaligen Gefangenendilemma ist die sehr einfache Tit-for-Tat-Strategie (Axelrod 1987), in der überhaupt keine mentalen oder ethischen Präferenzen vorkommen, da sie von einem Computerprogramm umgesetzt wurde. ‚Irrationales’ Verhalten wäre indes ein echtes Problem für eine Kooperationserklärung, da „Rationalität“ hier nur heißt, dass das Handeln in „[…] Übereinstimmung mit den Annahmen [irgend]einer Entscheidungstheorie […]“ (Diekmann/Voss 2004, 13) erfolgen muss, womit auch gleich der Begriff der Rationalität (Hinz 2008, 36 ) geklärt wäre (Petzold 2007, 85-87). Die Aufnahme ‚irrationalen’ Verhaltens würde also bedeuten, dass man überhaupt keine Erklärung mit dem Ansatz mehr entwickeln könnte, da das Grundaxiom des Handelns in Übereinstimmung mit den Annahmen der Entscheidungstheorie aufgehoben wäre. Ansonsten kann eine Kooperation im diskutierten Ansatz grundsätzlich dann erklärt werden, wenn das empirisch explizierte Verhältnis positiver und negativer Restriktionen eine Kooperation zur Erreichung der beiden Primärziele notwendig macht.
In jedem Fall wird der sozialen Einbettung bzw. dem sozialen Rahmen der Handlungen Rechnung getragen (Hinz 2008, 36 ), und zwar in mehrfacher Hinsicht. Erstens würden über die schon erwähnte Makro-Mikro-Makro-Struktur die Charakteristika einer relevanten sozialen Gemeinschaft als Randbedingungen auf der Makroebene beschrieben werden können. Zweitens ist schon auf die kollektiven Effekte auf der Seite der Aggregation der Einzelhandlungen eingegangen worden, sodass auch hier die Einzelhandlungen nicht isoliert stehen. Drittens – und hier liegt das entscheidende Argument – werden über die instrumentellen Hauptziele des Primärziels sozialer Wertschätzung Status, Affekt und Verhaltensbestätigung sowie deren Produktionsmittel (Abb.1) eine Fülle sozialer Einbindungen des Handelns als Heuristik angeboten! Allein die Erwartungskoorientierung und die Verhaltenserwartung als mögliche Produktionsmittel der Verhaltensbestätigung zeigen deutlich „[…] neben der Berücksichtigung der eigenen auch die Einbeziehung der Bedürfnisse anderer […].“ (Hinz 2008, 37 ).
Schließlich können auch kommunikative Prozesse in eine Erklärung eingehen, wobei eine Rekonstruktion direkter, das heißt interpersonaler, Kommunikation im Handlungsprozess (z.B. als eine Lösung des Gefangenendilemmas) aus meiner Sicht als nicht-rekonstruierbar erscheint. Ein genereller Kommunikationszusammenhang kann in der Archäologie über Importwaren (unter Vorbehalt) aber schon für eine Erklärung aufgegriffen werden. Jedoch wäre das Element der Kommunikation im Erklärungsmodell auch keine ‚ethnische Präferenz’ oder dergleichen, sondern ebenfalls wieder eine positive (oder auch negative) externe Restriktion.
Fazit: Eine theoriegesteuerte Suchheuristik
Bei genauerer Betrachtung bleibt von der vermeintlich so strikt angewendeten harten Variante der RC aufgrund der Hinzufügung der Produktionsfunktionentheorie und der Einbindung in die Makro-Mikro-Makro-Struktur also gar nicht mehr so viel übrig. Der Vollständigkeit halber muss auch erwähnt werden, dass die Theorie der sozialen Produktionsfunktionen ursprünglich als Brückentheorie zum so genannten RREEMM-Modell8 , also einer Ausprägung der weichen RC entwickelt wurde (Lindenberg 1996a, 135). Aber es finden sich zuweilen auch klassische homo oeconomicus-Konzepte, die um das Ziel der sozialen Anerkennung erweitert werden (Diekmann/Eichner/Schmidt/Voss 2008, 9).
Selbstverständlich bleibt die Grundsatzfrage aber, wie eine Theorie, die unrealistische Annahmen verwendet, zur Erklärung tatsächlicher Sachverhalte herangezogen werden kann (Albert 1996)? Die von mir für die Anwendung der RC in der Archäologie vorgeschlagene und eben skizzierte Lösung liegt dabei im heuristischen Charakter der Zielhierarchie der Produktionsfunktionentheorie. Während die Primärziele stabil bleiben, nimmt die Allgemeinheit der unter dieser Ebene angesiedelten Produktionsfunktionen immer weiter ab. Die instrumentellen Ziele sind also in einem gegebenen Rahmen veränderlich! Die zur Produktion der instrumentellen Hauptziele durchgeführten Handlungen sind dann sogar durchaus idiosynkratisch, was im Wesentlichen der Forderung Hinz’ entspricht. Gleichzeitig reduziert dieses Vorgehen aber die Gefahr willkürlicher Immunisierungen. „Ein sehr wichtiger Punkt der Theorie ist, daß Präferenzen unterhalb der obersten Ebene der Hierarchie nicht mehr subjektive ‚Geschmackssache’ [des Forschers, K.P.] sind, sondern […] erforschbare Restriktionen“ (Lindenberg 1996b, 562). Der entscheidende Vorteil liegt also in der sehr allgemeinen Suchanleitung, was für den prähistorischen Akteur relevant sein könnte. Aus der Theorie lässt sich ableiten, zwischen welchen allgemeinen instrumentellen Hauptzielen substituiert wird, und die Suche nach konkreten Handlungen wird spezifiziert. Genau an dieser Stelle muss die ManKompetenz der Archäologie ansetzen. Die spezifische Kenntnis archäologisch nachweisbarer Handlungskontexte bildet die Basis zur Formulierung angemessener Brückenhypothesen für die Restriktionen.
Auf diese Weise ist insgesamt eine Erklärung über Restriktionen, nicht über Präferenzen möglich, sofern die Restriktionen empirisch ermittelt und beschrieben werden können. Außerdem wird so die Gefahr von Ad hoc-Erklärungen oder Tautologien9 minimiert und die strukturelle Adäquatheit der Erklärung (Hempel 1977) bleibt erhalten. Vor allem aber sind solche Erklärungen prinzipiell falsifizierbar, wie Hinz am aufgeführten Beispiel zur Entstehung des „Atlantischen Bogens“ selbst zeigt (Hinz 2008, 37-38 ).
Hinz kritisiert vor allem ausführlich die von mir in die Erklärung aufgenommenen Restriktionen und belegt überzeugend, dass mein Erklärungsmodell zur massenhaften Errichtung megalithischer Monumente falsch sein muss. „Somit lassen sich alle von ihm aufgeführten Restriktionen für das Mesolithikum widerlegen, die eine Errichtung dieser Anlagen nach der Situationsbeschreibung Petzolds verhindert haben sollen.“ (Hinz 2008, 38 ).
In genau dieser Weise sollte der Ansatz angewendet werden! Strukturiert über die explizierten Restriktionen, kann die Erklärung geprüft und – genauso wie Hinz es vorführt – empirisch (!) widerlegt werden. Damit ist das Informationspotenzial der Erklärung höher als bei einem immunisierten Modell oder einer Ad hoc Erklärung (Popper 1959), denn nun weiß man schon mal, dass die hinzugezogenen Restriktionen empirisch nicht stimmen und selbst bei Berichtigung nicht ausreichen. Würde man theoriearm gewonnene situativ veränderliche Präferenzen zulassen, die eben leider für den prähistorischen Akteur generell nicht empirisch zu ermitteln sind, müsste man sie annehmen und könnte sehr leicht ad hoc das Modell immunisieren. Beispielsweise könnte man argumentieren, dass wenn die Restriktionen falsch sind, eben eine ‚religiöse Überzeugung’ oder Ähnliches die Errichtung der Megalithbauten verhindert hat. Eine solche Erklärung wäre nicht mehr prüfbar und damit vollkommen immunisiert. Sie wäre logisch nicht falsch, aber hätte ein geringes Informationspotenzial und wäre unvollständig. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Zulassung theoriearmer idiosynkratischer Präferenzannahmen für die Archäologie nicht fruchtbar sein kann. Der von mir vorgeschlagene Ansatz zur Lösung des Problems ist zwar zugegebenermaßen „sehr übersichtlich“ (Jeute 2008, 482); ich sehe derzeit aber keinen anderen Weg mit dem Problem der Brückenannahmen zu den Präferenzen prähistorischer Akteure umzugehen.
Ausblick auf eine archäologische Theorie der rationalen Wahl
Ich sehe aber selbstverständlich auch, dass diese bisherige Konzeption einer harten RC in Verbindung mit der Theorie sozialer Produktionsfunktionen für Archäologen freilich nicht befriedigend sein kann. Die Grenzen des Ansatzes liegen in der empirischen Nachweisbarkeit der in die Erklärung aufzunehmenden externen Restriktionen und natürlich des Explanandums. Eine solche Nachweisbarkeit der Restriktionen dürfte für eine ganze Reihe archäologischer Explananda nicht gegeben sein, auch wenn verbesserte (naturwissenschaftliche) Methoden immer informativere und umfassendere Befunde liefern.
Darüber hinaus müssen Erklärungen über diesen Ansatz prinzipiell weniger realistisch sein als Erklärungen mit einer sehr weiten Form der RC. Sie erklären schlechter das Niveau der absoluten Verhaltensänderung, wenn auch zufriedenstellend das Niveau der relativen Verhaltensänderung. Das heißt, man weiß z.B. schon mehr, wenn erklärt werden kann, warum sich eine Person am Bau eines Monuments beteiligt, auch wenn unklar bleibt, warum es überhaupt errichtet wird (Hinz 2008, 38 ).
Der Ansatz, wie er jetzt existiert, kann also sinnvoll nur mit einer gewissen Pragmatik für solche archäologischen Phänomene angewendet werden, bei denen die Verwendung externer Restriktionen auch angemessen erscheint (siehe auch Petzold 2007, 116-118).
Zudem sind bestimmte Elemente noch vollkommen unbeachtet. So ist der theoretische Umgang mit der Frage nach der Vollständigkeit der Informiertheit für prähistorische Akteure hier nicht behandelt worden und auch völlig ungeklärt. Auch mit den von Hinz geforderten mentalen Restriktionen wurde an dieser Stelle so verfahren, dass die instrumentellen Präferenzen auf die Ebene der Restriktionen verlagert worden sind. Denkbar ist aber auch, andere theoriereiche Brückenannahmen zu formulieren (z.B. lerntheoretische Argumentationen zu entwickeln), für die archäologische Befunde unterstützend hinzugezogen werden.
Für bestimmte Forschungsbereiche, insbesondere der Frühgeschichte, sollte daneben ein verfeinertes Konzept generiert werden, das die Integration schriftlicher Zeugnisse in die Entwicklung der Präferenzannahmen ermöglicht, die zwar nicht einer Messung entsprechen, aber eine andere Qualität aufweisen als rein materielle Hinterlassenschaften.9
Insgesamt ist aus meiner Sicht die Weiterentwicklung des Ansatzes für die Archäologie (natürlich) erstrebenswert. Nach meiner Auffassung sollte – ob auf der hier vorgelegten Basis oder nicht – ein Konzept der RC entwickelt werden, das vor allem der archäologischen Quellenlage gerecht wird.
So sollte vielleicht für eine speziell archäologische Theorie der Rationalen Wahl auch die Unterscheidung zwischen harten und weichen Versionen aufgehoben werden (die letztlich auch nur eine disziplinäre Unterscheidung zwischen Ökonomie und Soziologie darstellt). Stattdessen braucht es nach meiner Überzeugung eine RC, die das Hauptproblem der fehlenden Messbarkeit der situativen Präferenzen und psychisch-mentalen Restriktionen bewältigt, ohne diese vollkommen auszuschließen, die gleichzeitig aber auch nicht zu Immunisierungen verleitet (wenn man so will: eine verhärtete weiche Version). Ein erster Schritt in diese Richtung ist mit der sich entwickelnden Debatte gemacht und es bleibt zu wünschen, dass zukünftig weitere Ideen eingebracht werden, die zur Klärung der Frage beitragen, welche Theoriemodelle für sinnvolle Annahmen über subjektive Zielvorstellungen prähistorischer Akteure geeignet sind.
Diplom-Soziologe
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Graduiertenkolleg „Transnationale Räume“
1 Mein besonderer Dank gilt dabei Doreen Mölders als direkte Ansprechpartnerin.
2 Ein ähnliches Fazit zieht auch Jeute (Jeute 2008, 482).
3 Eine Erklärung kollektiver Phänomene über individuelle Handlungen muss keineswegs immer die Rational-Choice-Theorie zur Mikrofundierung integrieren! Es muss nur irgendeine geeignete Theorie inkludiert werden, die die Handlungswahl der Akteure angibt.
4 Zuweilen werden diese Zusatzannahmen auch „Mechanismen“ genannt (z.B. Marx 2007, 37-45).
5 Siehe hierzu insbesondere die Auseinandersetzung zwischen Kelle/Lüdemann 1995, Opp /Friedrichs 1995, Lindenberg 1996a; 1996b; außerdem: Albert 2008, Finkel 2008, Bamberg/Davidov/Schmidt 2008.
6 Vgl. auch Petzold 2007, 60-63.
7 Lindenberg (Lindenberg 1996a, 135) nennt anders als Wippler internen Komfort, externen Komfort und Aktivation.
8 RREEMM: Resourceful-Restricted-Evaluating-Expecting-Maximazing-Man.
9 Beispielsweise etwa folgende tautologische ‚Erklärung’: „Stonehenge wurde aus religiöser Überzeugung errichtet. Woran erkennt man, dass dies aus religiöser Überzeugung geschah? Weil es errichtet wurde!“.
10 Wenn zum Beispiel über Cato schriftlich überliefert ist, dass er unentwegt forderte „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“, dann ist es plausibel anzunehmen, dass die Zerstörung Karthagos tatsächlich eine der Präferenzen Catos war.
Literatur
Albert 1996: Hans Albert, „Unrealistische Annahmen“ und empirische Prüfung. Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 116, 1996, 451-486.
Albert 2008: Hans Albert, Bemerkungen zum Problem der Erklärung sozialer Vorgänge. Max Webers Synthese und die modernen Sozialwissenschaften. In: Diekmann/Eichner/Schmidt/Voss 2008, 16-22.
Axelrod 1987: Robert Axelrod, Die Evolution der Kooperation (München 1987).
Bamberg/Davidov/Schmidt 2008: Sebastian Bamberg/Eldad Davidov/Peter Schmidt, Wie gut erklären „enge“ oder „weite“ Rational-Choice-Versionen Verhaltensänderungen? Ergebnisse einer experimentellen Interventionsstudie. In: Diekmann/Eichner/Schmidt/Voss 2008, 143-169.
Coleman 1995: James S. Coleman, Grundlagen der Sozialtheorie (München 1995).
Diekmann/Voss 2004: Andreas Diekmann/Thomas Voss, Die Theorie rationalen Handelns. Stand und Perspektiven. In: Andreas Diekmann/Thomas Voss (Hrsg.), Rational-Choice Theorie in den Sozialwissenschaften. Anwendungen und Probleme (München 2004) 13-32.
Diekmann/Eichner/Schmidt/Voss 2008: Andreas Diekmann/Klaus Eichner/Peter Schmidt und Thomas Voss (Hrsg.), Rational Choice: Theoretische Analysen und empirische Resultate. Festschrift für Karl-Dieter Opp zum 70. Geburtstag (Wiesbaden 2008).
Finkel 2008: Steven E. Finkel, In defense of the „wide“ rational choice model in collective political action. In: Diekmann/Eichner/Schmidt/Voss 2008, 23-36.
Hempel 1977: Carl Gustav Hempel, Aspekte wissenschaftlicher Erklärung (Berlin 1977).
Hinz 2008: Martin Hinz, Rezension. Knut Petzold, Soziologische Theorien in der Archäologie. Konzepte, Probleme, Möglichkeiten (Saarbrücken 2007). Rundbrief Arbeitsgemeinschaft TheorieArch 7/2, 2008, 33 -39.
Jeute 2008: Gerson H. Jeute, Gerson H. Jeute über Petzold, Knut: Soziologische Theorien in der Archäologie. Konzepte, Probleme, Möglichkeiten (Saarbrücken 2007). Historische Literatur. Rezensionszeitschrift von H-Soz-u-Kult 6, 2008, 480-482.
Kelle/Lüdemann 1995: Udo Kelle/Christian Lüdemann, „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie.“ Rational Choice und das Problem der Brückenannahmen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 47/2, 1995, 249-267.
Kiser/Hechter 1998: Edgar Kiser/Michael Hechter, The debate on historical sociology: Rational choice theory and its critics. American Journal of Sociology 104/3, 1998, 785-816.
Lindenberg 1981: Siegwart Lindenberg, Erklärung als Modellbau. Zur soziologischen Nutzung von Nutzentheorien. In: Werner Schulte (Hrsg.), Soziologie in der Gesellschaft (Bremen 1981) 20-35.
Lindenberg 1989: Siegwart Lindenberg, Social production functions, deficits, and social revolution. Prerevolutionary France and Russia. Rationality and Society 1/1, 1989, 51-77.
Lindenberg 1996a: Siegwart Lindenberg, Die Relevanz theoriereicher Brückenannahmen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 48/1, 1996, 126-140.
Lindenberg 1996b: Siegwart Lindenberg, Theoriegesteuerte Konkretisierung der Nutzentheorie. Eine Replik auf Kelle/Lüdemann und Opp/Friedrichs. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 48/3, 1996, 560-565.
Marx 2007: Johannes Marx, Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft – eine fruchtbare Beziehung? Eine Untersuchung anhand der Teildisziplinen Internationale Geschichte und Internationale Beziehungen. In: Johannes Marx/Andreas Frings(Hrsg.),Neue Politische Ökonomie in der Geschichte. Special Issue der Zeitschrift Historische Sozialforschung 2007, 21-51.
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